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Altstadt„Diner en Couleur“ ist ein Zeichen für die Vielfalt in Königswinter

Lesezeit 3 Minuten
Menschen sitzen an Tischen auf dem Marktplatz.

Eine lange Tafel wurde für das „Dîner en Couleur“ auf dem Marktplatz in der Altstadt aufgebaut.

Auf dem Marktplatz in der Altstadt von Königswinter organisierten drei Institutionen das „Diner en Couleur“.

Um an den Kultstatus und die Besucherzahlen des „Dîner en Blanc“ in der Nachbarstadt Bad Honnef heranzukommen – dort feiern bis zu 1000 Menschen im Reitersdorfer Park –, muss sich das „Dîner en Couleur“ in der Altstadt von Königswinter noch ein bisschen nach oben strecken. Aber jede Menge Spaß und Unterhaltung hatten die Besucher am Sonntag hier auch.

Alle waren eingeladen, eigenes Essen mitzubringen, farbenfrohe Kleidung zu tragen und an den bunt gedeckten Tischen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus Platz zu nehmen. Als Veranstalter dieser Veranstaltung im Rahmen des Königssommers 2024 fungierten das kulturbüro nr. 5, das Forum Ehrenamt Königswinter und das Netzwerk Integration Königswinter (NIK), die diese Einladung an Einheimische, Geflüchtete, Migranten und Gäste gerichtet hatten.

Geflüchtete waren in Königswinter als Helfer im Einsatz

Das Ziel: Gemeinsam die Vielfalt und bunte Gemeinschaft in der Altstadt feiern. Musikalisch unterhalten wurden die Besucher von der Kölner Band „was auch immer“ und durch den Afrobeat von DJ Samuel Agbi, der so in die Beine ging, dass im Tischrund auch gern getanzt wurde.

Nisa Punnamparambil-Wolf, die zusammen mit Jochen Beuckers für das Forum Ehrenamt anwesend war, freute sich ganz besonders, dass viele der 2015 nach Königswinter Geflüchteten, hier als ehrenamtliche Helfer im Einsatz waren.

Barbara Constanzo hatte die Idee eingebracht, dass man sich eine Postkarte mit einem Gruß in einer fremden Sprache schreiben lassen konnte und hatte für ihr Projekt „Deine Grüße in meiner Sprache“ so viele Helfer zusammengebracht, dass man zwischen 15 Sprachen wählen konnte.

Franca Perschen vom Kulturbüro stellt gleich zwei Kunstprojekte vor, die die Teilnehmer gegebenenfalls berühmt werden lassen könnten. Zum einen fertigte Merle Stankow in fünf Minuten Porträts, die dann mitgenommen werden konnten, aber auch in einer großen Ausstellung im Hotspot weiterverarbeitet werden sollten.

Königswinter kann Vorbild sein für andere Kommunen

Zum anderen konnten sich die Teilnehmenden gegenseitig an einer Staffelei porträtieren und so auch Teil dieser Ausstellung zu werden. Helmut Reinelt, der zusammen mit Franca Perschen das kulturbüro nr. 5 betreibt, fasste die Idee zum „Dîner en Couleur“ mit den Worten zusammen: „Heute feiern wir die Vielfalt und die ganz besondere Bevölkerungsstruktur von Königswinter, denn 60 Prozent der Anwohner hier haben einen Migrationshintergrund und es leben alle sehr gut miteinander. Nehmen wir das doch einfach mal als ein ganz tolles Vorbild für viele andere Kommunen.“

Da war es gleich auch gar nicht mehr schlimm, dass die angekündigten „besten Pommes weit und breit“, die zum Verkauf neben den preiswerten Getränken angeboten werden sollten, leider den Weg in die Altstadt nicht gefunden hatten. Dafür wurden schnell Pizzaecken für Besucher ohne eigene Verpflegung gebacken – und die gab es „für umme“.