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ProzessKönigswinterer soll illegale Hanfplantage betrieben haben – Hinweise aus der Nachbarschaft

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Eine alte Gewerbehalle; ein Bauzaun versperrt den Zugang zum Gebäude.

In dieser Halle in der Straße Am Nikolausbach in Königswinter-Heisterbacherrott hob die Polizei eine Cannabisplantage aus.

In dem Gebäude in Heisterbacherrott stießen die Drogenfahnder auf 1073 Hanfpflanzen. Dafür muss sich nun ein 47-Jähriger vor dem Landgericht verantworten.

Der erste Tipp kam aus der Nachbarschaft: Im beschaulichen Königswinterer Höhenort Heisterbacherrott werde möglicherweise eine illegale Hanfplantage betrieben. Als die Drogenfahnder dann zunächst verdeckt vor Ort in der Sackgasse Am Nikolausbach ermittelten kam ihnen in der Tat so Einiges merkwürdig vor.

Fahnder entdeckten in Königswinter 1073 Hanfpflanzen

Ein seltsames Brummen war aus der Halle zu hören, sämtliche Fenster waren von außen verklebt. Und im Gebäude stießen die Drogenfahnder dann schließlich am 26. September vergangenen Jahres auf stolze 1073 Hanfpflanzen. Nun muss sich ein 47-jähriger, einschlägig vorbestrafter Mann wegen Drogenhandels vor der 16. Großen Strafkammer am Bonner Landgericht verantworten.

Gleich zu Beginn räumte der mit einem gelben Holzfällerhemd bekleidete Angeklagte ein, die Plantage in der angemieteten Halle betrieben zu haben. Und zwar unter laufender Bewährung, exakt vor einem Jahr war er vor dem Siegburger Amtsgericht wegen einer ähnlich gelagerten Tat zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden.

Der Angeklagte war nach dem Tipp aus der Nachbarschaft durch weitere Ermittlungsarbeit schnell in den Verdacht geraten, hinter der Plantage im Siebengebirge zu stecken: Beim Abhören der Telefonate anderer verdächtiger Zielpersonen sei mehrfach auch der Name des 47-Jährigen gefallen, erläuterte ein Polizeibeamter als Zeuge dem Gericht.

Die Pflänzchen in der früheren Schreinerei, die zuvor längere Zeit leer gestanden hatte, waren zum Zeitpunkt des Zugriffs bereits prächtig gediehen. Obwohl noch nicht erntebereit, ergaben die gut tausend Gewächse knapp zweieinhalb Kilo konsumfähigem Cannabiskraut. 54 Gramm des Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol, kurz THC, maßen die Fachleute der Polizei in der 2397 Gramm schweren Ernte.

Sportwagen und Marihuana sichergestellt

Geplant war aber weit mehr: Die ausgewachsenen Pflanzen der Heisterbacher Indoor-Plantage hätten zirka 33 Kilo verkaufsbereites „Gras“ bringen sollen. In der Wohnung des Mannes in Niederkassel konnten die Drogenfahnder außerdem noch weitere knapp 13 Kilo konsumfähiges Marihuana und einen Sportwagen, der mutmaßlich mit Drogengeld finanziert worden war sicherstellen. Das Gericht will nun bis Ende Februar ein Urteil verkünden.