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Nach gut zwei Jahren BauzeitNeues Königswinterer Hallenbad öffnet in Etappen

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Wird am Freitag offiziell eröffnet: das neue Hallenbad in Königswinter.

Königswinter – „Wir freuen uns sehr, dass es zum Bau des neuen Bades gekommen ist“, sagt Annette Hertner, die Vorsitzende des Vereins „Rettet unsere Lemmerzbäder“ und betont, dass es aus ihrer Sicht keinen Sinn ergibt, dem alten Paul-Lemmerz-Hallenbad weiter nachzutrauern, das Ende 2019/Anfang 2020 der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist.

Stattdessen wirft Hertner im Gespräch mit dieser Zeitung lieber schon mal einen Blick nach vorne – und hofft, dass künftig auch das Königswinterer Freibad „in gutem Zustand betrieben“ werden kann. Da wolle sich der Verein hinterklemmen, kündigt Hertner an.

Bürgermeister übergibt das Bad an den Betreiber

Anlass für das Gespräch ist die Eröffnung des neuen Hallenbades in Königswinter an diesem Freitag. Bürgermeister Lutz Wagner will dann das Schwimmbad offiziell an den Betreiber übergeben. Das ist weiterhin die Schwimmtreff GmbH von Ingolf und Claudia Pott sowie Elke Stoll, die seit 1997 schon das alte Bad betrieben und die im Frühjahr 2021 erneut den Zuschlag bekommen hatten.

Bei der Vertragsunterzeichnung bescheinigte das Trio dem alten, vom Unternehmer Paul Lemmerz in den 1970er Jahren gestifteten Bad, dass es zwar „Marotten“ gehabt habe, dass man als Betreiber aber gewusst habe, was einen erwarte.

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Zum Jahreswechsel 2019/2020 wurde das alte Paul-Lemmerz-Bad abgerissen.

Mit der Eröffnung des Neubaus findet eine jahrelange Auseinandersetzung ihr endgültiges Ende. Deren Anfang liegt fünfzehn Jahre zurück: Im Frühjahr 2007 präsentierte ein Investor Pläne, um das Freibad in Königswinter zum Ganzjahresbad mit 60-Betten-Hotel auszubauen. Der Knackpunkt: Das Lemmerz-Hallenbad in der Altstadt, das mehr als 100.000 Besucher im Jahr hatte, sollte im Gegenzug geschlossen werden. Schnell gründete sich eine Bürgerinitiative, aus der später der Verein „Rettet unsere Lemmerzbäder“ wurde, der lange Zeit die Sanierung des alten Bades statt eines Neubaus forderte.

Inbetriebnahme

Nach der offiziellen Eröffnung des Hallenbades an diesem Freitag (25. Februar) soll der eigentliche Betrieb schrittweise erfolgen. Den Anfang macht das Schulschwimmen wohl ab Mitte nächster Woche, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Königswinter plant ihren Neustart bei der Schwimmausbildung laut Homepage ab dem 9. März. Voraussichtlich ab dem 14. März soll die breite Öffentlichkeit das neue Schwimmbad nutzen können. (csc)

Im Dezember 2008 beschloss der Stadtrat jedoch den Bau eines neuen Hallenbades, was den damaligen Bürgermeister Peter Wirtz zu der im Nachhinein optimistischen Aussage verleitete, 2011 werde man schon im neuen Bad schwimmen. Stattdessen lagen 2011 zeitweise zwei Pläne von privaten Investoren für ein neues Bad vor; eines in der Rheinschiene, eines in Oberpleis. Der politische Streit drehte sich indes lange darum, ob das Projekt im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) verwirklicht werden sollte.

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2015 verabschiedeten sich CDU, FDP und Grüne von dieser Variante. 2016 lehnte der Rat mit den Stimmen der Jamaika-Koalition eine Sanierung ab und beschloss einen Neubau an derselben Stelle, nämlich neben der CJD-Schule. 2017 legte das Euskirchener Ingenieurbüro Blass erste Pläne für ein neues Bad vor. Kostenschätzung: rund 9,2 Millionen Euro.

Die damalige Opposition, darunter der inzwischen zum Bürgermeister gewählte Lutz Wagner, sprach angesichts der Zahlen von einem „katastrophalen Ergebnis“. Der Förderverein aber stoppte Ende 2017 ein Bürgerbegehren pro Sanierung und stimmte einem Neubau zu.

Der soll inzwischen rund 11,4 Millionen Euro kosten. Ursprünglich sollte der Neubau im Mai 2021 fertig sein, nun ist es Frühjahr 2022 geworden.

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So sah es im April 2021 im neuen Hallenbad in Königswinter aus.

Dass der Neubau länger gedauert hat als geplant, dafür hat Annette Hertner, die Vorsitzende des Fördervereins „Rettet unsere Lemmerzbäder“, die hauptberuflich als Architektin tätig ist, angesichts der allgemeinen Entwicklung im Bausektor Verständnis. „Etwas unglücklich“ findet sie die Farbgebung im Innern („alles in Grau“), kritisch sieht sie die Verlegung des Haupteingangs auf die Bahnseite.

Doch vor allem richtet Hertner den Blick nach vorne und konzentriert sich auf das Lemmerz-Freibad, dessen Schließung aus Kostengründen der damalige Bürgermeister Peter Wirtz mal für 2016 vorgeschlagen hatte. Binnen weniger Wochen sammelte die Lemmerz-Freibad-Initiative um Annette Hertner mehr als 10.000 Unterschriften gegen die Pläne.

Spätestens mit den ab 2018 folgenden Hitzesommern war eine Schließung der Anlage allerdings vom Tisch. Die Sanierung haben die Stadt Königswinter und ihre Steuerzahler jedoch noch vor der Brust. Aber Annette Hertner ist sicher: „Der Rückhalt für das Freibad in der Bevölkerung ist sehr groß.“