Die Stadt Königswinter hat die Frist für das Interessenbekundungsverfahren zur Nachnutzung des ehemaligen Sealife-Gebäudes verlängert.
Sealife-NachnutzungStadt Königswinter gibt Interessenten mehr Zeit für ihre Bewerbung

Direkt am Rhein gelegen: Interessenten für eine Nachnutzung des ehemaligen Sealife können sich bewerben.
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Kurz vor Ablauf der Frist hat die Stadt Königswinter den Bewerbungszeitraum für eine langfristige Nachnutzung des ehemaligen Sealife-Gebäudes in der Altstadt verlängert. Ursprünglich lief die Frist an diesem Freitag, 7. März, 11 Uhr aus, nicht einmal zwei Wochen nach der Veröffentlichung des Interessenbekundungsverfahrens auf der städtischen Homepage ausgerechnet kurz vor den Karnevalstagen. Das neue Datum ist nun der 21. März dieses Jahres.
Wie Torsten Funken, Erster Beigeordneter und Kämmerer, gegenüber dieser Zeitung erläuterte, wolle man auf diese Weise allen Interessenten die Gelegenheit geben, ein Angebot vorzulegen. Er räumte ein, dass die Stadt damit das Verfahren nachbessern muss. Es habe zuvor Anfragen von potenziellen Interessenten bei der Stadt gegeben, die um eine Fristverlängerung gebeten hätten, weil sie noch ein bisschen Zeit bräuchten.
Die potenziellen Interessenten fürs Sealife müssen die Investitionen zahlen
Funken und die Stadtverwaltung wollen damit auch Mutmaßungen entgegentreten, dass in Wahrheit schon ein Investor feststeht und das Verfahren nur pro forma veröffentlicht wurde. „Das war nicht die Intention“, so Funken. Es sei um eine „kurze Blitzlichtaufnahme“ gegangen, ob es überhaupt potenzielle Betreiber und Investoren für die prominent an der Rheinpromenade gelegene Immobilie gibt.
Die potenziellen Interessenten müssen viel Geld mitbringen: „Die Instandhaltung, die für den Betrieb erforderliche Ausstattung sowie alle notwendigen Investitionen sind vom Betreiber zu zahlen“, heißt es in den entsprechenden Unterlagen. Zuschüsse gebe es nicht; der Betreiber soll ein Angebot zur Höhe der Miete machen.
Laut Torsten Funken ist nicht ausgeschlossen, dass das Thema Sealife vor der Kommunalwahl geklärt ist. Das hänge aber vom weiteren Verfahren ab. Er sei als Kämmerer gerade dabei, den Haushalt 2026 vorzubereiten und müsse dafür wissen, ob der Betrieb und der Unterhalt des Gebäudes weiter zulasten der Stadt geht.
Bürgermeister Lutz Wagner hatte die Kosten auf rund 100.000 Euro im Jahr beziffert. „Wir würden das Gebäude gerne übergeben“, so Funken. Potenziellen Investoren lässt der rechtsgültige Bebauungsplan nicht viel Spielraum, er ist geradezu auf das ovale Gebäude des Sealife Aquariums zugeschnitten worden, das seit Ende 2022 geschlossen ist. Seither wird nur ein kleiner Teil der Immobilie für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Sollte sich im laufenden Interessenbekundungsverfahren nichts tun, müsse die Stadt auch über einen Abriss der Immobilie nachdenken, so Funken. Die Entscheidungen liegen aber beim Stadtrat.