Der Drache an der Königswinterer Nibelungenhalle hat Generationen von Kindern erschreckt oder fasziniert. Jetzt fehlt der Skulptur der Kopf.
Steinerne SkulpturDrache an der Nibelungenhalle im Siebengebirge hat seinen Kopf verloren
Der 13 Meter lange Drache, der seit 90 Jahren an einem kleinen Weiher hinter der Nibelungenhalle am Drachenfels liegt, hat seinen Kopf verloren. „Das ist ganz einfach Materialermüdung“, sagt Marlies Blumenthal, die seit Jahrzehnten die private Nibelungenhalle führt und das Geschäft von ihren Eltern übernommen hat.
Vor einigen Tagen schon, bestätigte Blumenthal am Sonntag, sei der Kopf des Betondrachens heruntergefallen. Sie erwartet dieser Tage eine Fachfirma für Beton und Bildhauerei, die das Tier hoffentlich reparieren könne. Der Kopf liegt zurzeit auf einigen Brettern in dem Gewässer.
„Monster“ hat vermutlich Generationen von Kindern erschreckt
Besucher der Nibelungenhalle, die 1913 zum 100. Geburtstag von Richard Wagner errichtet wurde, werden bei ihrem Rundgang außerhalb des Gebäudes durch einen schmalen, dunklen und geschwungenen Felsgang geführt, die Drachenhöhle. In dem Moment, in dem es wieder etwas heller wird, lugt der züngelnde Betondrache den Besucher an.
Das „Monster“ hat vermutlich Generationen von Kindern erschreckt oder fasziniert. Oder beides. Auf dem weiteren Weg werden die Besucher zum Reptilienzoo geleitet, in dem es lebende Drachen zu sehen gibt, darunter Alligatoren.
Von einem „Aushängeschild über Jahrzehnte“ spricht Marlies Blumenthal. 1933, zum 50. Todestag Richard Wagners, sei die Drachenhöhle eröffnet worden. Franz Josef Krings, Architekt und Bildhauer, hat das Kunstwerk laut einem Flyer der Nibelungenhalle nach dem Vorbild eines urzeitlichen Molchsauriers geschaffen.
Nibelungenhalle wurde 2013 und 2014 aufwendig saniert
Der Sage zufolge badete Siegfried im Blut des Drachen und wurde unverwundbar – bis auf eine Stelle. Die Nibelungenhalle selbst zeigt Gemälde zu den vier Ringopern Richard Wagners.
Der im späten Jugendstil errichtete Kuppelbau ist in 2013/2014 aufwendig saniert worden, es gab Zuschüsse vom Bund, vom Land und von der Denkmalschutzstiftung.