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Steinerne SkulpturDrache an der Nibelungenhalle im Siebengebirge bekommt Kopf zurück

Lesezeit 3 Minuten
Der Kopf des Drachen mit den weiteren Rissen zeigt Boris Schnarbach in der Nibelungenhalle.

Der Kopf des Drachen mit den weiteren Rissen zeigt Boris Schnarbach in der Nibelungenhalle.

Die Arbeiten am abgebrochenen Kopf am Drachen in der Nibelungenhalle im Siebengebirge haben begonnen.

Der Drache Fafnir hütet in der Drachenwelt Königswinter das „Rheingold“. Doch seit März dieses Jahres ist die 13 Meter lange steinerne Skulptur kopflos. Nicht mehr lange. Endlich hat eine Fachfirma damit begonnen, Kopf und Körper des über 90 Jahre alten Drachens wieder zusammenzubringen.

Bis Ende Oktober soll das Ungetüm in der Nibelungenhalle repariert sein, hofft Marlies Blumenthal, Besitzerin der Drachenwelt, in der Nibelungenhalle, Drachenhöhle und Reptilienzoo Klein und Groß in den Bann zieht.

Eine Materialermüdung war offensichtlich im März dafür verantwortlich, dass das 1933 zum 50. Todestag Richard Wagners geschaffene Kunstwerk des Architekten und Bildhauer Franz Josef Krings auseinander gebrochen war. Der Kopf der Nachbildung eines urzeitlichen Molchsauriers lag seitdem zeitweise auf Holzplanken im Wasser.

Im März 1945 stand ein amerikanischer Soldat auf dem Drachen.

Im März 1945 stand ein amerikanischer Soldat auf dem Drachen.

Mit der Firma Strotmann & Partner aus Siegburg fand Marlies Blumenthal eine Expertenfirma für eine solch aufwendige Restaurierung. „Wir mussten leider warten, bis die Firma Zeit hat. Aber ich bin davon überzeugt, dass die Experten das mit der modernsten Methode wieder zusammen bekommen und es für weitere 90 Jahre halten wird“, freut sich Marlies Blumenthal auf die Zusammenarbeit. Der Kopf sei total vermoost und zunächst habe man mit den Reinigungsarbeiten begonnen.

Der Drache ist innen hohl und ein hat ein Eisengestell, auf dem der Körper damals geformt worden ist. Drei Mitarbeiter der Expertenfirma für Restaurierung hochwertiger Betonflächen, die auf ihrer Homepage auch mit Mängelbeseitigung in Sichtbetonflächen wirbt, haben sich nunmehr der Schadensbehebung angenommen.

Die Mitarbeiterinnen Magda Durczak (hinten) und Magdalena Dumnowska reinigen den Drachen mit Hochdruck.

Die Mitarbeiterinnen Magda Durczak (hinten) und Magdalena Dumnowska reinigen den Drachen mit Hochdruck.

Nach der Reinigung des Drachens entsteht innen ein neues Metallgerüst und danach wird der zirka 150 Kilogramm schwere Kopf dank des Innenkörpers wieder stabil mit dem Korpus zusammengeführt.

„Wir müssen zunächst Metallteile entfernen und entrosten. Dann wird eine stabilere, neue und dickere Innenhaut geformt“, sagt Restaurateur Boris Schnarbach von der Firma Strotmann. Danach würde der Metallbauer ein neues Innengerüst schaffen, das sowohl in den Korpus und in den Kopf zirka 60 bis 70 Zentimeter hineinragen würde. Nach Aufsetzen des Kopfes würden die Bruchstellen am Hals mit Leichtbeton verfüllt und die Brüche kosmetisch verbessert, fügt er an.

Die Nibelungenhalle ist 1913 zum 100. Geburtstag von Richard Wagner errichtet worden. Marlies Blumenthal führt seit Jahrzehnten das private Geschäft von ihren Eltern, die die Nibelungenhalle 1931 übernommen hatten. Besucher werden bei ihrem Rundgang außerhalb des Gebäudes durch einen schmalen, dunklen und geschwungenen Felsgang in die Drachenhöhle geführt. Wenn es wieder hell wird, lugt der züngelnde Betondrache den Besucher an.

Die Restaurationskosten werden im fünfstelligen Bereich liegen und Marlies Blumenthal will in naher Zukunft auf der Homepage der Drachenwelt einen Spendenaufruf einrichten.