KommentarIst das wirklich eine Region?
- Die Industrie- und Handelskammer hat sich ein ambitioniertes Projekt vorgenommen: Durch die einheitliche Vermarktung des Rhein-Sieg-Kreises und der Bundesstadt Bonn soll der Tourismus angekurbelt werden.
- Wie soll das aber gehen in einer Region, die nicht nur vielfältig ist, sondern deren Orte sich den Touristen bisher als eigene Marken präsentierten?
- Stephan Propach findet: Damit dieses Projekt glückt, wird eine Menge Geschick nötig sein.
Rhein-Sieg-Kreis – Wer von der Kreisgrenze zu Euskirchen ganz im Westen an der Bundesstraße 266 in Swisttal zur Kreisgrenze im Osten an der B 256 in Windeck zum rheinland-pfälzischen Hamm fährt, ist anderthalb Stunden unterwegs und legt zwischen 80 und 100 Kilometer zurück. Die Landschaft ist attraktiv, hat viel zu bieten, und auch kulturell ist im Land an Rhein und Sieg eine Menge los. Mitten drin liegt die Bundesstadt Bonn mit wiederum einem ganz besonderen Angebot. Aber ist das wirklich eine Region?
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Die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg hat sich angesichts der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen jetzt ein ambitioniertes Projekt vorgenommen, wenn sie den Rhein-Sieg-Kreis und die Bundesstadt Bonn als Region einheitlich touristisch vermarkten will.
Wenn bei „Das Bergische“ in Bergisch Gladbach in der Vergangenheit auch nur laut darüber nachgedacht wurde, neben Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth und Much, dem Oberbergischen und Rheinisch-Bergischen womöglich auch die Naturregion Sieg zu vermarkten, zuckten die Wirtschaftsförderer im Siegburger Kreishaus nervös zusammen. Dabei ist das Siebengebirge überhaupt noch nicht zur Sprache gekommen.
Die Bundesstadt Bonn mit den Städten und Gemeinden und all ihren Besonderheiten als einheitliche Marke zu verkaufen ist ein ambitioniertes Ziel.Viele örtliche Besonderheiten sind zu berücksichtigen. Marken sind unter einen Hut zu bringen, die sich bislang eigenständig den Erholungssuchenden präsentierten.
Um das Projekt Region Bonn/Rhein-Sieg erfolgreich anzugehen, ist eine Menge Geschick nötig, vor allem Verhandlungs- und Überzeugungsgeschick. Das ist der Industrie- und Handelskammer nur zu wünschen.