Ein Neubau der nur sieben Meter langen Straßenbrücke wäre mindestens doppelt so teuer wie die geplante Sanierung.
Kommunalpolitiker atmen aufBrücke aus Kaiserzeiten in Lohmar muss nur repariert werden
Ihr wahres Alter ist unbekannt, irgendwann zwischen 1881 und 1918 wurde die Querung über den Naafbach aus Naturstein errichtet. Die Brücke aus Kaiserszeiten ist noch relativ gut in Schuss, das ergab die jüngste Begutachtung, gleichwohl werden Reparaturen fällig.
Einige Fugen sind morsch, das Material bröckelt hier und da, das Geländer ist zu niedrig, die Stäbe haben zu viel Abstand, wie Fachingenieur Daniel Sahiti vom Wuppertaler Büro NP erläuterte. Zudem sei die nachträglich angebrachte Vorsatzschale aus Beton rissig und durchfeuchtet.
Kommunalpolitiker atmen auf: Kein Neubau nötig
Den Test mit einem Schwerlaster hat die wichtige Verbindung nach Kreuznaaf aber bestanden. Im Ort rechts der Agger befinden sich außer Wohnbebauung auch etliche Betriebe und der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes. Hier soll zudem die vorläufige 24-Stunden-Rettungswache der Stadt angesiedelt werden. Da die Standsicherheit für 60 Tonnen nachgewiesen sei, empfehle NP die Sanierung, sagte Sahiti in der Sondersitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr, die in den Ferien stattfand.
Die Kommunalpolitiker atmeten auf, denn ein Neubau der nur sieben Meter langen Straßenbrücke würde mindestens doppelt so teuer, die Abrisskosten noch nicht eingerechnet. Dazu kommen strengere Regeln durch den Umweltschutz, die ein solches Vorhaben kompliziert, zeitaufwendig und in der Regel noch kostspieliger machen. Für die Instandsetzung werden schätzungsweise 70 000 bis 100 000 Euro fällig, Stand heute. Die Finanzierung soll Thema bei den Haushaltsplanberatungen sein.
Auch Aggerbrücke muss saniert werden
Recht jung ist dagegen die Aggerbrücke bei Wahlscheid, Baujahr 1954, die aber vergleichsweise alt aussieht. Beton und Stahl solcher Qualität würde man heute nicht mehr verwenden, sagte der Experte. Der Beton weise Risse und Abplatzungen auf, die Fugen seien morsch, die Lager korrodiert. Der Zustand des Kolkschutzes soll nun bei Niedrigwasser in Augenschein genommen werden.
Die Autobrücke am Ortsausgang Richtung Overath könne für etwa 110.000 bis 150.000 Euro saniert werden, sei dann noch 30 Jahre nutzbar. Weiterer Vorteil: Die 2014 angehängte Fahrradbrücke bleibt erhalten. Der Ausschuss votierte dafür, diese Lösung ebenfalls im Zuge des nächsten Haushaltsplan zu beraten. Ein Ersatzneubau für die 50 Meter lange Verbindung würde zwar 100 Jahre halten, aber etwa 2,5 Millionen Euro verschlingen.