BUND nennt Neubau überflüssigGesperrte Aggerbrücke in Lohmar wird repariert
Lohmar – Die seit 14 Monaten gesperrte Aggerbrücke am Dornheckenweg wird bald wieder nutzbar sein: für Passanten und für Radler, die ihr Fahrrad aber dann schieben müssen. Der Bau- und Verkehrsausschuss beschloss jetzt einstimmig auf Antrag der Grünen eine kleinere, kostengünstigere Reparatur. Über die Verbindung gibt es seit Jahren Diskussionen.
Wo liegt das Hauptproblem?
Der etwa 60 Jahre alte Holzsteg, Teil des Agger-Sülz-Radwegs, ist marode. Ein Abriss und Neubau an dieser Stelle im besonders schützenswertem Weichholzauenwald, ein FFH-Gebiet, ist nicht möglich. Der für den Neubau ausgesuchte Standort ist etwa 150 Meter weit entfernt. Nur für eine mindestens drei Meter breite Verbindung, die Begegnungsverkehr von Radlern ermöglicht, gibt es Zuschüsse.
Die Planung liegt nicht allein in der Hand der Stadt Lohmar, sondern muss mit übergeordneten Behörden, dem Kreis und der Bezirksregierung, abgestimmt werden. Das betrifft auch eine Sanierung. Bislang ging es in allen Fragen nicht so recht voran.
Was brachte den Durchbruch?
Zum einen verschiedene Treffen auf Betreiben der Stadtspitze. Bei Terminen im Dezember, Januar und Februar, äußerten aber Vertreter der Bezirksregierung aus verschiedenen Dezernaten noch unterschiedliche Einschätzungen. Nun kamen, eingeladen von der Bürgermeisterin, alle zusammen und Erzielten eine Einigung. Zum anderen hatten sich viele Bürger, unter anderem die Anwohner aus Donrath, der Seniorenbeirat und der Fahrradclub ADFC, für eine Sanierung und zumindest temporäre Brückenöffnung stark gemacht – auch bei einem Vor-Ort-Termin mit der Bürgermeisterin.
Wie geht es nun weiter?
Die Stadt ist im Gespräch mit Ingenieurbüros, die die Brücke schon in der Vergangenheit unter die Lupe genommen hatten. Ziel ist eine Ausbesserung des südlichen Brückenteils, im Wasser finden keine Arbeiten statt. Das erlaube der Naturschutz nicht. Wie teuer diese Arbeiten werden, ist unklar. Vor einem Jahr hatte die Stadt die Kosten für eine „notdürftige Reparatur“ auf 120.000 Euro beziffert, zu hoch angesichts des mangelhaften Zustands.
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Damals hieß es, dass die Flachgründung eines Brückenpfeilers so stark beschädigt ist, dass die Standsicherheit der Brücke unter Verkehrslasten nicht garantiert werden könne. Die FDP setzte dahinter ein Fragezeichen: Trotz Hochwassers, so der sachkundige Bürger Achim Haas im Ausschuss, gebe es die Brücke immer noch.
Warum dauert es so lange, bis dann die neue Brücke steht?
Etwa drei Jahre sind veranschlagt für das förmliche, gerichtsfeste Verfahren. Im Ausschuss wurde mehrmals der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) erwähnt. Der als klagefreudig bekannte Kreisverband Rhein-Sieg hat bereits Widerstand gegen das Projekt angekündigt, sagte Horst Becker (Grüne). Für den BUND sei die Brücke überflüssig und umweltschädlich.