Retter brauchen häufig zu langLohmar braucht eine 24-Stunden-Rettungswache
Lohmar – Bei Notarzteinsätzen kommt es auf jede Minute an – doch in Lohmar erreichen die Retter die Patienten häufig nicht innerhalb der vorgeschriebenen Zeit. Bei einem Drittel der Fälle liegen die so genannten Eintreffzeiten über den derzeit im Stadtgebiet vorgeschriebenen zwölf Minuten.
Künftig muss in Lohmar-Ort, Donrath und Wahlscheid die Hilfe sogar in acht Minuten vor Ort sein. Die Konsequenz: Lohmar braucht eine rund um die Uhr besetzte Rettungswache.
Eintreffzeit bei Einsätzen in Lohmar auf acht Minuten reduziert
Schon seit Langem gebe es Beschwerden aus der Bevölkerung gerade in den nördlichen Ortsteilen, schilderte Guido Koch (CDU) im Stadtrat. Vor drei Jahren habe seine Fraktion einen Antrag gestellt, dass die Stadt sich diesbezüglich an den Rhein-Sieg-Kreis wenden sollte. Das verlief im Sande, weil der Kreis in der Vergangenheit mit „anderen Zahlen gerechnet“ habe, erklärte Horst Becker (Grüne).
Das hat sich offenbar geändert. Derzeit werde in der übergeordneten Behörde ein neuer Rettungsdienstbedarfsplan Rhein-Sieg erarbeitet, teilte die Stadtverwaltung mit. Laut einem Gutachten sollen die Kernbereiche in den Kommunen neu festgelegt werden. In den drei genannten Lohmarer Stadtteilen darf dann die Eintreffzeit höchstens acht Minuten betragen, diese Vorgabe müsse in 90 Prozent der Fälle erreicht werden.
Ideale Standort für Rettungswache in Lohmar wäre am nördlichen Ortsausgang von Donrath
Zudem geht es um die bestmögliche Verteilung der Rettungswachen, der Standorte der Notärzte und Krankentransportwagen. Der für Lohmar rechnerisch ermittelte ideale Standort liege am nördlichen Ortsausgang von Donrath, Richtung Wahlscheid.
Da bei der Ermittlung Eigentumsverhältnisse sowie Einschränkungen durch Natur- und Landschaftsschutz unberücksichtigt blieben, könne die Rettungswache davon abweichend errichtet werden, am Ende „irgendwo zwischen Donrath und der Feuerwache Wahlscheid“, vermutetet Becker.
Das könnte Sie auch interessieren:
Ob sich der Standort der DRK-Rettungswache in Kreuznaaf eigne, die derzeit nicht 24 Stunden an sieben Tagen besetzt ist, „werden wir untersuchen müssen“, sagte der städtische Beigeordnete Andreas Behncke.
Die Stadt werde jetzt mit dem Rhein-Sieg-Kreis sprechen. Offen ist derzeit, wer die Trägerschaft der Wache am Ende übernimmt. Laut Rettungsgesetz hätte die Stadt den Vortritt und könnte so selbst mehr Einfluss auf die Pünktlichkeit nehmen, die Entscheidung müsse aber auch unter „monetären Gesichtspunkten“ getroffen werden, so die Verwaltung. Im Klartext: Geklärt werden muss die Kostenfrage.