Ein Tierarzt betäubte sie auf einer Wiese in Neunkirchen-Seelscheid-Wolperath. Ein Gnadenhof ist so gut wie gefunden.
Die Wilde HildeKuh ist in Lohmar wieder ausgebrochen und erneut eingefangen worden
Die „Wilde Hilde“ ist noch einmal ausgebüxt, aber auch schon wieder eingefangen worden. Anfang Dezember 2024 floh die Kuh während des Transportes zum Schlachthof in Nümbrecht. Sie konnte nach wochenlanger Suche am Samstag, 11. Januar, eingefangen und bei der Tara-Tierhilfe in Lohmar untergebracht werden.
Von dort ist sie am Dienstag, 21. Januar, weggelaufen. „Als sie am Nachmittag gefüttert werden sollte, drängte sie sich plötzlich ungestüm an der Tierpflegerin vorbei, als diese vorsichtig die Boxentüre öffnete“, berichtet Jenny Seidt von der Tiersuchhilfe Rhein-Sieg-Oberberg. Hilde sei aus dem Stand über zwei Zäune gesprungen und in den Wald gelaufen. „Nach drei Tagen verlieren Tiere langsam den Bezug zum Menschen“, so Seidt. Hilde hätte wochenlang im Wald gelebt, sie sei daher im Umgang mit Menschen verunsichert gewesen. Daher auch die erneute Flucht.
Kuh Hilde flüchtete zum zweiten Mal in einen Wald, ein Tierarzt betäubte sie mit einem Narkosegewehr
Hilde konnte gut fünf Kilometer entfernt auf einer Wiese bei Wolperath, am Ende des Krokuswegs, gefunden werden. „Ein Spaziergänger hatte sie entdeckt“, berichtet Seidt. Das Team von Tara verständigte die Polizei und Feuerwehr. Einem Tierarzt gelang es, die junge Kuh mit einem Schuss aus einem Narkosegewehr zu betäuben. Sie rannte noch ein Stück weiter, bis sie sich etwa 500 Meter entfernt vom Weg niederlegte.
Andre Rauer, stellvertretender Löschzugführer aus Seelscheid, und zwei weitere Feuerwehrleute wurden als Berater dazu gerufen. Die zehn Ehrenamtler der Tierhilfe hatten indes das Wiedereinfangen gut vorbereitet. Ein Schwerlasttragetuch lag bereit, ein Landwirt war mit seinem Trecker und einer Transportmulde auf die Weide gekommen.
Die Kuh Hilde ist jetzt wieder bei der Tara-Tierhilfe in Lohmar, ein Gnadenhof ist so gut wie gefunden
Gemeinsam hievten die Freiwilligen und die Einsatzkräfte die Kuh in die Mulde. Der Landwirt fuhr die inzwischen berühmte Fracht zurück bis auf den Weg. Mit vereinten Kräften zogen sie Hilde vorsichtig auf dem Schwerlasttuch in einen Pferde-Anhänger, mit dem sie anschließend wieder wohlbehalten nach Lohmar- Krahwinkel transportiert wurde. „Wir möchten uns bei allen dafür bedanken, dass sie uns so bei der Sicherung geholfen haben“, betont Seidt.
Inzwischen haben sich schon einige Gnadenhöfe gemeldet, die Hilde ein neues Zuhause geben wollen. „Wir sind in Gesprächen“, so Seidt. Vorher müsste allerdings noch „jede Menge Papierkram“ erledigt werden. Eines sei aber sicher: Hilde bliebe für immer in der Obhut der Tierschützer.