Lohmar ist keine Insel: Ist das ehrgeizige Wohnungsbauprojekt im Birker Ortskern trotz Bauflaute noch zu retten? Ein Kommentar.
KommentarBau-Flaute hat Birker Projekt kalt erwischt
Die Flaute am Wohnungsbau hat ein ehrgeiziges Projekt im Birker Ortskern kalt erwischt. Dass sich kein einziger Investor meldete, der das städtische Grundstück kaufen und entwickeln will, spricht Bände. Lohmar ist keine Insel im bundesweit vor sich hin dümpelnden Markt.
Die Risiken scheinen potenziellen Bauherren zu groß, die Gewinnaussichten zu gering. So simpel ist das. Was aber folgt daraus? Auf keinen Fall sollte die Stadt nun voreilig das so mühevoll ausgehandelte Konzept in die Schublade legen und eine wesentlich massivere Bebauung zulassen. Die würde für Jahrzehnte ein Fremdkörper sein im Dorf.
Selbst als Bauherr in die Bresche zu springen, dürfte das kleine Lohmar überfordern
Auch ihr 6000-Quadratmeter-Grundstück darf die öffentliche Hand nicht verschleudern. Vielleicht könnten bei den Vorgaben kleinere Abstriche gemacht werden, hier und da, so dass sich ein Investment am Ende doch rechnet.
Selbst als Bauherr in die Bresche zu springen, das dürfte eine kleine, finanzschwache Kommune wie Lohmar überfordern. Auch die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Rhein-Sieg, die öffentlich geförderten Wohnraum schafft, ist wohl nicht der richtige Ansprechpartner. Denn 20 bis 25 Sozialwohnungen sollen in Birk andernorts, hinter dem Bürgerzentrum, errichtet werden.
Bleibt der Verwaltungsspitze nur das Klinkenputzen, auf mögliche Investoren noch einmal zuzugehen. Die Alternative wäre, auf bessere Zeiten und eine Entspannung des Marktes zu warten. Fest steht: Bezahlbare Wohnungen werden dringend benötigt. Möglichst ohne viel Grünfläche zu versiegeln.