Anlieger in Lohmar machen mobil gegen die Pläne der Stadt für eine Hundewiese am Aggerbogen.
Aggerbogen bleibt erste WahlBürger protestieren gegen die Hundewiesen-Pläne in Lohmar
In Sachen Hundewiese hat die Mehrheit im Stadtentwicklungsausschuss die Weichen gestellt. Trotz der Anwohnerproteste soll das 6000 Quadratmeter große Gelände am Aggerbogen erste Wahl bleiben. Nur dort gebe es einen öffentlichen Parkplatz.
Die Anwohner befürchten, dass die Hundebesitzer diesen wegen des 750 Meter langen Wegs zur Hundewiese nicht nutzten, sondern in den Wohnstraßen, vor allem Kuhlfeldstraße und Rosaueler Weg, parken. Sollte das so kommen, müsse das Ordnungsamt Knöllchen verteilen, sagte Horst Becker (Grüne).
Anwohner schlagen Gelände zwischen Wahlscheid und Donrath vor
Die Anwohner favorisieren dagegen ein Gelände am alten Wasserwerk zwischen Wahlscheid und Donrath, das zuvor schon in der engeren Wahl war. Diese Fläche soll nun von der Verwaltung erneut geprüft werden. Das hat die Ausschussmehrheit auf Antrag der Koalition aus Grünen, SPD und UWG beschlossen.
Das Gelände biete durch seine zentralere Lage zwar einen Vorteil, ein Problem seien aber die Parkmöglichkeiten, hieß es. Der benachbarte Parkplatz am Aggerschlösschen befinde sich in Privatbesitz.
Die CDU stimmte gegen die Hundewiese, die 20 000 Euro für den Zaun könne die Stadt besser verwenden. Am Aggerbogen komme noch hinzu, dass ein Pferdepensionsbetrieb, der die Wiese als Weide und Auslauffläche nutzte, gefährdet sei, sagte Eberhard Temme.
Der Betrieb habe die Wiese nicht von Anfang an gepachtet gehabt, erwiderte Becker, und dürfe die Fläche schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr nutzen. Die Stadt hatte den Vertrag bereits zum 1. Januar 2021 gekündigt. Becker vermutet, dass der Initiator der Anwohnerproteste ein Eigeninteresse hat.
Hundewiese in Lohmar: Anwohner verließen unter Protest den Ratssaal
Außerdem liege dieser im Rechtsstreit mit der Stadt wegen einer versagten Baugenehmigung für zwei Mehrfamilienhäuser. Das Verwaltungsgericht Köln hat dem Bürger Recht gegeben, die Stadt ist nach politischem Beschluss in Berufung gegangen, nun liegt die Sache beim Oberverwaltungsgericht.
Knackpunkt ist für die Stadt die Hochwassergefahr. Benno Reich, Vorsitzender der UWG, macht sich seit Jahren stark für eine Freilaufwiese: „Das ist wichtig für die artgerechte Haltung. Die Hundebesitzer zahlen ja auch Hundesteuern.“
Die Anwohner und Pferdebesitzer verließen unter Protest den Ratssaal. Hier würden Hunde gegen Pferde ausgespielt.