Eine Woche lang verfolgte ein TV-Team die Arbeit von Devid Caruso. Am Ende stand ein Sieg. Was ist das Erfolgsrezept des Lohmarer Kochs?
Sizilianische KücheLohmarer Restaurant „Don Caruso“ holt den Sieg bei „Mein Lokal, Dein Lokal“
Wer Stress und Hektik scheut, ist in einer Restaurantküche am falschen Platz. Für eine Woche herrschte im Lohmarer Lokal Don Caruso noch ein wenig mehr Anspannung: Chef Devid Caruso kochte mit vier anderen Kollegen um die Wette. Im laufenden Betrieb und beobachtet von Regisseur, Kameraleuten, Beleuchtern. Am Ende stand er ganz oben auf dem Treppchen. Sein Erfolgsrezept?
Der 45-Jährige, der seit zehn Jahren das Aggerschlösschen mit Blick auf den Fluss betreibt, war nicht das erste Mal im Fernsehen. Das mag geholfen haben, vor allem das Herd-Battle bei Pro 7 im Jahr 2008. Für die Reihe „Mein Lokal - Dein Lokal“, die jetzt bei Kabel eins lief, habe er sich nicht beworben, erzählt Caruso. Eine Kundin habe ihn vorgeschlagen, der Sender ihn dann angeschrieben.
Vor dem Dreh musste der Lohmarer Koch einige Casting-Runden überstehen
Er hielt die E-Mail aber zunächst für Werbung, las sie aber vor dem Weg in den Papierkorb doch noch durch. Zum Glück. Nach einigen Casting-Runden konnte er anfangen, sein typisch sizilianisches Menü zusammenzustellen. Alles erprobte, aber besondere Rezepte, mit denen er punkten wollte.
Die Tester: Profis wie er aus Restaurants in der Region. Im Gegenzug nahm auch Devid Caruso, seit der Kindheit gern bei Mama Enza in der Küche und seit 27 Jahren in der Gastronomie, die Kreationen der Konkurrenz kritisch unter die Lupe.
In der Hektik gab's auch Pannen im Lohmarer Lokal
Zum großen Finaltag in Lohmar hatte der Chef, der außer Koch manchmal auch Kellner und Tellerwäscher ist, seine Stammgäste eingeladen: „So konnten sie auch die Produktion und den ganzen Aufwand miterleben.“ Das Menü bereitete er mit einem Mitarbeiter zu. In der ersten Stunde habe er doch ziemlich unter Strom gestanden, schildert Caruso. Danach siegte die Routine.
Es gab auch Pannen, gesteht er, aber nur kleine: Eine Portion Blattspinat hatte zwei Prisen Salz zu viel; und bei einem Essen fehlte die Oktopuscreme, wurde aber nachgereicht. Dafür sei zum Beispiel das Duett aus Thunfisch und Schwertfisch „spektakulär gut“ gewesen, der Thuna nur auf einer Seite auf Sesam gebraten, die andere Seite in Sushi-Qualität, der Schwertfisch auf den Punkt genau noch glasig. Caruso: „Wenn man da nicht aufpasst, ist er ruckzuck trocken.“
Was kam noch auf den Tisch? Kalbsschnitzel nach Mutters Art, die Panade mit Petersilie, Parmesan und Knoblauch; Kaninchen im Ofen geschmort; bordeauxrote Carabineros-Garnelen, „das Kilo kostet 200 Euro“. Als Desserts Kaki-Carpaccio, Tiramisu im Weinglas, Pistazien-Mascarpone-Creme und ein Windbeutel.
Devid Caruso freut sich über die Siegprämie, auch wenn er die 2500 Euro mit einem punktgleichen Wettbewerber teilen musste. 500 Euro Aufwandsentschädigung gab's dazu, unter anderem für die Verpflegung der Crew. Der Werbeeffekt hat das Geschäft angekurbelt: In den ersten Tagen nach der Ausstrahlung stand das Telefon kaum still. Das TV-Menü hat der Chef auf die Wochenkarte gesetzt.