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5600 QuadratmeterEröffnung des Modepark Röther in Lohmar verzögert sich erneut

Lesezeit 3 Minuten
Neubau eines Geschäftshauses

Eröffnung erst später: Der Modepark Röther wird das mit Abstand größte Einzelhandelsgeschäft in Lohmar.

Der große Modepark soll ein Magnet werden für die Lohmarer Innenstadt. Was den Start so lange verzögert hat – und wann es losgeht.

Manche hatten das Bauprojekt schon abgeschrieben. Viele Jahre lag das Grundstück zwischen Kaufland und Lidl brach, mehrfach wurde der Baubeginn verschoben; dann aber gab es beim ersten Spatenstich für den Modepark Röther strahlende Gesichter. Die Eröffnung des künftig mit Abstand größten Einzelhandelsgeschäfts in Lohmar, das Kunden aus dem Umkreis von 30 Kilometern anziehen soll, verzögert sich aber erneut.

Grund seien „bauliche Themen“, teilte die Marketingabteilung des süddeutschen Familienunternehmens auf Anfrage der Redaktion mit, ohne auf Details einzugehen. Beim Spatenstich im Juli 2023 war noch von Fertigstellung im Herbst 2024 die Rede gewesen, man wolle das Weihnachtsgeschäft gern mitnehmen, hieß es beim Gespräch zwischen einer Sandpyramide, einem Bagger und etlichen Offiziellen mit Helm auf dem Kopf und Schaufel in der Hand.

Der Modepark stellt in Lohmar 35 bis 40 Mitarbeiter ein

Der neue Termin sei im Februar 2025, man dürfe sich auf eine große Eröffnung freuen, sagte die Sprecherin. Ein genaues Datum nannte sie noch nicht, nur so viel: „Wir sind nun aber gut in der Planung und im Timing.“

Aktuell liefen die Bewerbungsgespräche, der Modepark werde etwa 35 bis 40 Menschen einstellen. Die Filialleitung sei bereits besetzt, gesucht würden aber noch die stellvertretende Filialleitung sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Verkauf, Kasse und Lager.

Röther ist mit 5600 Quadratmetern fast doppelt so groß wie das Lohmarer Kaufland

Das Modehaus Röther wird mit 5600 Quadratmetern Verkaufsfläche auf zwei Etagen fast doppelt so groß sein wie das benachbarte Kaufland. Die gute Verkehrsanbindung Lohmars mit zwei Autobahnabfahrten war ein Argument für den Standort. Drei Bürgermeistergenerationen befassten sich mit dem Mammut-Projekt, nach den ersten Gesprächen vergingen neun Jahre bis zum Baubeginn.

Alt-Bürgermeister Wolfgang Röger erinnerte an den schwierigen Start. Die Stadt hatte das frühere Gewerbegebiet Auelsweg mit der Lüghausen-Brache mit Landesmitteln erworben. Nun sollte eine neue Nutzung gefunden werden: zum einen als Anziehungspunkt für Kunden aus dem Ort und aus der Region, zum anderen als Stärkung des übrigen Einzelhandels.

Stadt Lohmar machte Druck und setzte dem Familienunternehmen eine Frist

Bei den Grundstücksverhandlungen waren vor allem die Baulasten ein Knackpunkt und der gemeinsame Parkplatz mit dem Kaufland. Horst Krybus, der seinem CDU-Parteifreund Röger im Amt nachgefolgt war, fuhr zu den Gesprächen damals eigens nach Schwäbisch Hall: „Es war eine Handschlag-Vereinbarung.“

Dann kam Corona, die Firma verhängte einen Investitionsstopp. Nach Verzögerungen hatte die Stadt Druck gemacht, die Verwaltung unter Führung der Bürgermeisterin Claudia Wieja (Grüne) die politische Entscheidung vorbereitet, den vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzuheben. Mit Erfolg: Kurz darauf teilte Röther den Termin für den Baustart mit.

Statt Nummer 47 eröffnet nun in Lohmar die 52. Röther-Filiale. Ein solches Großprojekt sieht die Geschäftsführung auch in Zeiten wachsenden Online-Handels nicht als Wagnis. Röther setze auf ein vielfältiges Sortiment und Beratung: „Bei uns kann man anprobieren, bei uns ist es persönlich.“

Der Bau hat einen hohen Energiesparstandard von Kfw 35 und Photovoltaik auf dem Dach. Damit die Kunden auch den Weg ins nahe Zentrum finden, gibt es nicht nur, wie ursprünglich geplant, einen Ausgang zum Parkplatz hin, sondern einen zweiten an der Raiffeisenstraße. Den hatte der aktuelle Stadtrat zur Bedingung gemacht.