Für die Millionen-Sanierung des gesperrten Höngesbergs ist kein Zuschuss in Sicht – dabei ist die Straße künftig ein wichtiger Rettungsweg.
Sperrung HöngesbergLohmar hofft auf Millionen-Zuschuss für künftigen Rettungsweg
Seit rund zwei Jahren ist die Verbindungsstraße zwischen der B484 und der Höhenstraße L84 gesperrt. Eine schier unendliche Geschichte, denn am Höngesberg rutscht der Hang, was die Straßensanierung komplex und teuer macht. Der Weg, an Zuschüsse zu kommen, erweist sich für die Stadt als steil und steinig. Nun aber muss Fahrt in die Sache kommen.
Grund ist die neue Rettungswache. Diese soll voraussichtlich in dem Bereich zwischen Donrath und Mackenbach gebaut werden. Also in unmittelbarer Nähe der Straße Höngesberg, die somit zum wichtigen Rettungsweg in Richtung Scheiderhöhe würde. Die Wache ist laut Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises notwendig, um die Höchstzeiten einzuhalten.
Zurzeit brauchen die Helfer in vielen Fällen zu lange, um im Notfall beim Patienten zu sein. Da sich der Bau noch hinziehen wird - unter anderem muss ein Grundstück nahe des errechneten Idealpunkts gefunden werden, und auch das Genehmigungsverfahren dauert -, plant die Stadt als Träger die Einrichtung einer provisorischen, 24 Stunden besetzten Rettungswache bei Kreuznaaf.
Aus eigenen Mitteln kann Lohmar die Hangsanierung nicht stemmen
Bislang scheiterten alle Versuche, an Geld vom Land zu kommen. Doch aus eigenen Mitteln könne die Stadt Lohmar die Hangsanierung nicht stemmen, hieß es in vielen politischen Diskussionen in den vergangenen Jahren. Die letzten Auskünfte aus dem zuständigen Landesministerium lassen indes hoffen.
Die Verwaltung müsse gegenüber der Bezirksregierung als zuständiger Behörde nachweisen, dass die Strecke eine wichtige Gemeindeverbindungsstraße sei, das hatte der Parlamentarische Staatssekretär a.D. Horst Becker, Fraktionsvorsitzender der Lohmarer Grünen, in Erfahrung gebracht.
Stadt Lohmar muss Flächennutzungsplan ändern
Dafür sei entweder ein städtisches Gesamtverkehrskonzept nötig, was Lohmar nicht hat. Oder aber die Änderung des Flächennutzungsplans (FNP). Ebenfalls mit Aufwand verbunden, aber doch erheblich zeitsparender, heißt es in dem Antrag der Koalition aus Grünen, SPD und UWG, der im Stadtrat beschlossen wurde.
Bislang stelle der FNP nur Bundes-, Land- und Kreisstraßen dar. Mit Aufnahme der beiden Gemeindestraßen Schiffahrter Straße und Höngesberg werde deren Bedeutung als Querspange dokumentiert. Das Verfahren könne in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses formal eingeleitet werden. Die Zuschüsse könnten bis zu 90 Prozent betragen.
Kritik kam von der CDU. Man habe doch die Verwaltung bereits im Mai 2023 beauftragt, Fördermöglichkeiten auszuloten. Diese habe ihre Arbeit nicht gemacht, sagte der CDU-Fraktionschef Tim Salgert.