Einst züchteten Mönche hier Fische, zuletzt ein heimischer Betrieb. Aus den alten Klosterteichen entstand ein wichtiges Biotop.
Wertvolles BiotopLohmarer Klosterteiche als Naturschutzprojekt ausgezeichnet

Schön und biologisch wertvoll: Die Lohmarer Teichlandschaften in der Abendsonne.
Copyright: Striepen Wald und Holz NRW
Aus jahrhundertelanger Klosterwirtschaft entstand ein einzigartiges Lebensraummosaik: Die Teiche im Lohmarer Wald, die einst die Menschen mit Fisch versorgten, sind heute wertvolle Biotope für gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Die von Förstern gepflegte und geschützte naturnahe Kulturlandschaft erhielt nun die Auszeichnung als Wald-Naturschutzprojekt des Monats.
Damit würdigt der Landesbetrieb Wald und Holz NRW besonders gelungene und wichtige Artenschutz-Beispiele. Die Gegend ist geprägt von Laubmischwäldern und Kiefernwäldern, Gewässern, Moor- und Heideflächen. Die Förster arbeiteten eng mit dem Fischereipächter Andreas Pilgram, der Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises und den Jägern des Hegerings Agger-Sieg zusammen.
Wenn die Lohmarer Teiche nicht mehr genutzt und gepflegt werden, verlanden sie
Statt der durch Dürre und Borkenkäferbefall abgestorbenen Fichten wurden zum Beispiel schwerpunktmäßig junge Eichen gepflanzt, von Natur aus kommen Hainbuche, Kiefer, Lärche und Birke dazu. Wie auf einer Kette aufgereiht durchziehen die Teiche dieses Waldgebiet. „Wenn die Teiche nicht mehr genutzt und gepflegt werden“, verlanden sie, erklärt Stephan Schütte, Leiter Regionalforstamt Rhein- Sieg-Erft.
Seltene Pflanzen wie Moorlilie, Königsfarn, Sumpfbinsen, schwimmende Laichkrautarten und der Gagelstrauch gedeihen hier. 50 Libellenarten wie die zweigestreifter Quelljungfer oder die Blauflügel-Prachtlibelle schwirren umher.
Amphibien wie Gelbbauchunke und Kammmolch, Reptilien wie Zauneidechse und Ringelnatter finden ein Zuhause. Und der Eisvogel, der kleinste und farbenprächtigste, Fische jagende Vogel Mitteleuropas. Ihn zu beobachten, sei „der beste Lohn für meine Arbeit hier“, schwärmt Axel Horn, Leiter Forstbetriebsbezirk Aulgasse.
Die Lohmarer Teichlandschaft ist rund 800 Jahre alt, einst gab es mehr als 200 von Heiden, Moorflächen und Hutewäldern umgebene Wasserflächen; angelegt von den Mönchen des Benedektiner-Klosters für die Fischzucht. Heute gibt es noch 38 Teiche, deren extensive Nutzung hat Pilgram zwar zum Ende letzten Jahres aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Ihr Erhalt soll indes langfristig gesichert werden - für die biologische Vielfalt.