Zum Krewelshof kamen Tausende Besucher, um die Zuchterfolge aus der Region zu begutachten, vom Hahn bis zum Blonde d'Aquitaine-Bullen.
KreistierschauLandwirte präsentierten in Lohmar ihre schönsten Kühe
Der Euter ist hoch angesetzt, das Tier baut auf einem guten Fundament auf und bewegt sich auf schönem Niveau, ein bisschen klang der Wertungsrichter wie ein Sommelier. Dabei begutachtete er keinen edlen Tropfen, sondern eine hocheffiziente Milchkuh. Bei der Kreistierschau auf dem Krewelshof in Lohmar stellten die Bauern aus der Region ihre schönsten Tiere vor und zeigten ihre Zuchterfolge.
Die Leistungsschau ist die wichtigste Veranstaltung der Züchterzentrale Rhein-Sieg, zu der auch die Landwirte aus dem bergischen Raum bis hin zum Oberbergischen und Mettmann kommen. Ihrem Vorsitzenden Johannes Frizen ist besonders wichtig, dass Landrat Sebastian Schuster immer wieder die Schirmherrschaft übernimmt. Beim offiziellen Rundgang über das weitläufige Gelände des Krewelshofs begleiteten ihn Politiker von Bundes- und Landesebene, aus dem Kreis und Vertreter der verschiedenen landwirtschaftlichen Organisationen sowie der Kreisverwaltung.
Sie konnten Christina Rüben, Christian Range und Ludwig Hermanns bei ihrer Arbeit zusehen, als sie die schönsten Exemplare genau unter Lupe nahmen, Holstein, Braunvieh, Zebus, Charolais, Limousin, Highland Cattle, Fleckvieh und Pinzgauer. Gut 120 Tiere wurden vorgeführt. Einen Preis gab es nicht zu gewinnen. Allerdings ist der Gewinn einer der etwa 20 Klassen einen Eintrag ins Herdbuch wert und ein echtes Gütesiegel.
„Das ist gut gemacht, da sind schöne Tiere dabei“, lobte Landwirt Markus Lütticke aus Drolshagen, der einen fachmännisches Auge auf die Kühe warf. Natascha Herchenbach ist gerade in der Überlegung, vielleicht irgendwann mit ihrem Mann den Hof der Schwiegereltern zu übernehmen: „Ich habe das durch Zufall entdeckt und wollte mir mal ansehen, wie so eine Kreistierschau funktioniert“, sagte die junge Agrarwissenschaftlerin, die mit ihrer Freundin Inga Bergholz gekommen war. Die ist zeitlebens schon mit Pferden unterwegs.
Auch sie kam auf ihre Kosten, denn natürlich gab es eine große Pferdeabteilung. Direkt daneben lagen Schafe aus zehn Rassen unter dem eigens für alle Tiere aufgebauten Zelt-Offenstall. Simon Darscheid, stellvertretender Landesvorsitzender der Schafzüchter, war gefragt als Experte für den Wolf. Und er organisierte die Rassevorführung mit.
Hühner, Kaninchen, Bienen, und dazu kamen landwirtschaftliche Maschinen und Dienstleistungen. „Eine Komposition mit allem, was dazu gehört, inklusive Wasser- und Landschaftschutz“, fasste Frizen zusammen, der die gegenseitige Wertschätzung der Partner hervorhob. Und dann waren da noch die Jungzüchter, der Nachwuchs, von der 14 Jahre alten Paula Fehling, die Braunvieh zeigte, bis zum drei Jahre alten Tim, der selbstbewusst sein Kalb Gelia in den Vorführring brachte.