Das Bauprojekt auf dem alten Kudla-Gelände im Zentrum von Lohmar liegt seit Jahren brach. Nun gibt es einen neuen Investor.
Neuer InvestorTiefgaragenausfahrt des Lohmarer Wohnbauprojekts liegt nun an der Hauptstraße
Vier Neubauten mit Eigentums- und Seniorenwohnungen und möglicherweise auch Büros sowie einer Tiefgarage sollen auf dem früherem Kudla-Gelände zwischen Hauptstraße und Am Bungert entstehen. Für das Projekt wurde schon vor Jahren der Bebauungsplan geändert. Doch seitdem tat sich nichts. Nun scheint durch einen neuen Investor wieder Schwung in die Sache zu kommen.
Die alte, abbruchreife Werkshalle mit Zufahrt zur schmalen Wohnstraße Am Bungert steht noch. Und auch das frühere Verwaltungsgebäude der Elektrofirma an der Hauptstraße 31, die längst vom Gewerbegebiet am Auelsweg aus operiert. Das Reisebüro, das Räumlichkeiten im Erdgeschoss nutzte, hat ein neues Domizil gefunden, ganz in der Nähe.
4500 Quadratmeter umfasst das Gelände im Lohmarer Zentralort
4500 Quadratmeter groß ist das Gelände im Zentrum in der Nachbarschaft zum Stadthaus. Eine gute Lage. Das städtebauliche Konzept hat der Lohmarer Architekt Heinz Hennes entwickelt. An der Hauptstraße war ursprünglich ein dreigeschossiges Gebäude mit Sattelgeschoss geplant mit Platz für Dienstleister, Praxen und eine Sozialstation.
Alle alten Gebäude werden abgerissen, auch ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage nahe dem Stadthaus, das einem komplett barrierefreien Mehrfamilienhaus Platz machen soll. Fünf Wohnungen entstehen voraussichtlich in einem kleineren Neubau Am Bungert. Der Investor habe eine Bauvoranfrage gestellt, teilte Bauamtsleiterin Kerstin Tillmann im Stadtentwicklungsausschuss mit, und sich nahezu zu 100 Prozent an dem bestehenden Plan orientiert.
Ein Konfliktpunkt bezüglich der Tiefgaragenausfahrt sei ausgeräumt: Die Ein- und Ausfahrt werde nun komplett an der Hauptstraße liegen und nicht mehr über die schmale Wohnstraße Am Bungert erfolgen. Laut Verkehrsgutachten, so Tillmann, sei diese Lösung „verträglich“.
Grünen-Vorsitzender Horst Becker fragte nach dem künftigen Baustellenverkehr, der den Anliegern auch schon Sorge bereitet hat. Diesen über die viel befahrene Hauptstraße zu leiten, so Becker, sei ebenfalls nicht unproblematisch. Die Verwaltung werde das Thema beim neuen Investor auf den Tisch bringen, sagte die Amtsleiterin.
Die Behörden und die Öffentlichkeit hatten bereits Gelegenheit, die Pläne einzusehen und Stellung zu nehmen. Eine größere Bürgerinformationsveranstaltung hatte es aber nicht gegeben - während der Corona-Pandemie war dies nicht möglich.
Firma zog ins Lohmarer Gewerbegebiet Auelsweg
Die Energieversorgung einer Mühle war der erste Auftrag vor 100 Jahren. Das Unternehmen Kudla Elektrobau GmbH, 1924 von Fritz Kudla gegründet und laut Heimatverein seit 1936 an der Hauptstraße 31 ansässig, ist vor einiger Zeit ins Gewerbegebiet Auelsweg gezogen.
Nach dem Tod Fritz Kudlas 1955 leitete seine Tochter Charlotte mit ihrem Ehemann Hans Krämer den Betrieb. In dem neu errichteten Wohnhaus an der Hauptstraße befand sich im Erdgeschoss ein Geschäft mit Elektroartikeln und weißer Ware wie Kühlschränke und Kochherde.
In der Produktionshalle wurde eine Stahlmastproduktion für die öffentliche Beleuchtung aufgebaut. Nach dem Tod von Hans Krämer 1974 trat sein Sohn Rainer Krämer mit in die Geschäftsführung ein. Bis 2005 blieb die Firma in dritter Generation im Familienbesitz. Dann übernahm Elektromeister Klaus Schmitz als persönlich haftender Gesellschafter das Unternehmen und stockte die Belegschaft auf. Der Name blieb erhalten.
Kudla hat bis Ende der 80er Jahre unter anderem große Gebäude wie das Kölner Uni-Center mit Elektroinstallationen ausgestattet, auch auf dem Gelände der Ford-Werke war das Unternehmen tätig. Seitdem konzentriert sich die Firma auf das Kerngeschäft. Sie ist von Prüm in der Eifel bis Gummersbach für namhafte Energieversorger in Freileitungsbau und Kabelmontage tätig.