In Birk sollen 80 Wohnungen entstehen, 20 davon hinter dem Bürgerhaus. Während einer Sitzungsunterbrechung kam es jetzt im Sonderausschuss zum Eklat.
WohnungenStreit um Bebauung des Ortskerns in Lohmar-Birk eskaliert im Sonderausschuss
Der nächste Schritt für die Bebauung des Ortskerns Birk ist getan: Insgesamt 80 Wohneinheiten sollen entstehen, davon 60 zwischen Bürgerhaus und Kirche, 20 hinter dem Bürgerhaus auf der heutigen Erweiterungsfläche des Friedhofs. Dafür stimmte die Mehrheit, die CDU dagegen, sie will weniger Wohnraum. Während einer Sitzungsunterbrechung kam es zum Eklat: Der schwelende Streit mit der Interessengemeinschaft „Lebenswertes Birk“ eskalierte.
Einem Vertreter der Bürgerinitiative war das Wort erteilt worden, nachdem er die Koalition scharf angriff und mehr Mitbestimmung forderte, wollte er die sachliche Kritik von einem anderen vorbringen lassen. Das aber wurde vom Ausschussvorsitzenden unter Verweis auf die zuvor vereinbarte Verfahrensweise abgelehnt, einige aus der IG verließen protestierend den Ratssaal.
Christina Kaemmerer von den Grünen äußerte sich entsetzt über die Wortwahl der IG. Sie engagiere sich ehrenamtlich und müsse sich mit der Bratpfanne eins überbraten lassen. Ihr Parteikollege Burkhard Bröhl betonte, dass ihnen allen daran gelegen sei, den dörflichen Charakter des Ortsteils zu erhalten.
Bürgerbüro und Treffpunkt in der historischen Birker Schule
Man wolle Entscheidungen für die Bürger treffen, müsse aber auch die ganze Stadt im Auge behalten, sagte Uwe Grote (SPD). Wohnungen würden dringend gebraucht, für Junge und Alte und auch für Menschen mit geringerem Einkommen. Die 20 Wohnungen neben dem Friedhof sollen preisgebunden sein.
Die Autos der Ortskern-Bebauung sollen in einer Tiefgarage Platz finden, die Bäume größtenteils erhalten bleiben. Zwischen Bürgerhaus und Kirche soll eine Sichtachse entstehen, in der Alten Schule ein multifunktionaler Treffpunkt mit einem Bürgerbüro, ein Novum für den Höhenort, in dessen Umkreis knapp 7000 Menschen leben.
Braucht der Ort einen zweiten oder einen erheblichen größeren Nahversorger? Der Edeka in umittelbarer Nachbarschaft hätte dem Vernehmen nach gern mehr Fläche, Tim Salgert (CDU) sprach sich für einen Umzug in das neue Wohngebiet aus. Die Mehrheit votierte dagegen, will aber eine Erweiterung am alten Standort prüfen lassen oder eine Ansiedung im Hanggrundstück unter dem Bürgerhaus-Parkplatz.
Aus dem nun beschlossenen Eckpunkte-Papier, in dem auch Haushöhen und Dachformen einstimmig beschlossen wurden, soll nun eine städtebauliche Vorzugsvariante mit ersten Visualisierungen entstehen. Die wird in der Februar-Sitzung vom Planungsbüro „Must “ vorgestellt.
Die Realisierung soll ein Investor übernehmen. Zuvor müssen die Grundschule und die Feuerwehr nach ihrem Umzug abgerissen werden, um Platz zu schaffen für das neue Viertel.