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Neubauviertel in Lohmar-BirkGrüne fordern Verlegung der Grundschule

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Neubaugebiet_Lohmar_Birk

Rechts und links des Wirtschaftswegs soll das neue Wohnviertel mit Seniorenheim entstehen. Die Grünen plädieren nun dafür, auch die Grundschule zu verlegen.  

Lohmar – Mehrfamilienhäuser auf dem Gelände der heutigen Grundschule im Ortskern von Birk, Verlegung der Grundschule 300 Meter weiter an den Ortsrand, möglichst nahe am geplanten Altenheim. Das sind die Kernpunkte eines Grünen-Antrags für den Stadtentwicklungsausschuss am Donnerstag, 22. November, die alle Beteiligten überraschen dürften. Zugleich wollen die Grünen die Entscheidung über den von etlichen Bürgern kritisierten Bebauungsplan für das Neubaugebiet am südwestlichen Ortsrand zurückstellen.

Öko-Partei fordert Zukunftswerkstatt

Das ist ein Paukenschlag in der derzeitigen Diskussion. Man wolle aber keinesfalls damit das Neubaugebiet auf die lange Bank schieben, erläuterte Horst Becker, der auch Bauausschussvorsitzender ist, in einem Pressegespräch. Vielmehr gehe es seiner Fraktion darum, mit neuen Vorschlägen die Kuh vom Eis zu bringen und an den absolut notwendigen Neubauten festzuhalten.

Während der Zurückstellung des Bebauungsplans solle schnell die „Zukunftswerkstatt Birk“ mit den Bürgern beginnen, ähnlich dem von Stadtplaner Hans-Joachim Hamerla erfolgreich moderierten Entwicklungsprozess in Lohmar-Ort.

Sanierung und Neubau etwa gleich teuer

148 Wohneinheiten sind derzeit geplant im Neubaugebiet auf der großen Wiese am Ortsrand Birk. Davon sollen 80 in einem Pflegewohnheim entstehen, 20 in einem Bau für betreutes Wohnen, 14 Einfamilienhäuser, vier Wohneinheiten in Doppelhaushälften sowie fünf mehrgeschossige Häuser mit 30 Wohneinheiten, darunter auch Sozialwohnungen. Die Sanierung und die Erweiterungsbauten für die Grundschule am jetzigen beengten Standort würden rund zehn Millionen Euro kosten, haben Machbarkeitsstudien ergeben.

Ein Neubau wenige Hundert Meter entfernt schlüge mit 11,5 Millionen zu Buche. Die Erfahrung auch von anderen Schulen in der Stadt zeige, dass durch unerwartete Mängel Sanierungen stets teurer als geplant werden, sagen die Grünen. Somit wären Sanierung und Neubau kostenmäßig gleichzusetzen. Zumal die Schüler während des Umbaus für zwei Jahre in teure Container umziehen müssten. (ca)

An dem für die Grundschule zu engen Standort im Ortskern bekomme man keine kompletten baulichen Änderungen für Inklusion und weitere Fördermöglichkeiten von Schülern hin, meinen die Grünen. Das würde aber in einem Neubau problemlos gelingen.

Zudem sei der ja, nur wenige Hundert Meter entfernt vom Ortskern, für viele Birker zu Fuß zu erreichen. Die anderen Schüler kämen schon heute in der Mehrzahl mit dem Schulbus, erläuterte Schulausschussvorsitzende Gabriele Krichbaum.

Neuer Standort böte energetische Vorteile

Ein neuer Schulstandort neben dem Altenheim am Ortsrand könne zudem Kosten sparen, etwa mit gemeinsamer Küche sowie gemeinsamer Energie- und Wärmeversorgung durch Blockheizkraftwerk und Photovoltaik mit Speicher. Den Vorschlag von Bürgern, das Altenheim in die Ortsmitte auf den heutigen Schulstandort zu verlegen, lehnen die Grünen nach Gesprächen mit Experten ab.

Menschen, die ins Seniorenheim kämen, seien heutzutage zumeist älter und pflegebedürftig, so dass sie am Ortsleben häufig ohnehin nicht teilnähmen. Eine Erfahrung, die man auch im mitten in Wahlscheid gelegenen Altenheim mache.

Fördergeld über die Regionale 2025

Zur Belebung im Ortskern könnten aber die Mehrgeschosshäuser auf dem heutigen Schulgrundstück beitragen. Noch ein Argument führen die Grünen zum Überdenken der Pläne an. Zur Regionale 2025 und damit zu Fördermitteln angemeldet ist das Projekt „Die bergische Ader – Städtedreieck entlang der B 56“.

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Dort stoßen Siegburg, Neunkirchen-Seelscheid und Lohmar-Birk aneinander, weshalb dort übergreifende Wohnbauprojekte möglich sind. Dafür solle die Stadt Lohmar nun möglichst schnell Kontakt mit den beiden Nachbarkommunen aufnehmen. Denn das würde ja auch mehr Kapazitäten für Grundschule und Kindergarten nötig machen.

Das alles solle rasch in die „Zukunftswerkstatt Birk“ einfließen. Der Stadtrat möge dann „noch vor den Sommerferien 2019“ entsprechende Beschlüsse fassen . „Notfalls in Sondersitzungen“, sagte Becker. Die Grünen mahnen, an dem 2015 von allen Fraktionen im Rat beschlossenen Ziel festzuhalten, in den nächsten vier Jahren mindestens 200 neue Wohnungen zu bauen, inklusive geförderter Wohnungen. Und zwar an den vier vorgesehenen Standorten Wahlscheid, Donrath, Lohmar-Ort und Birk.