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91-Millionen-ProjektBau des Niederkasseler Schulzentrums Nord beginnt im April

Lesezeit 3 Minuten
Ein Luftbild zeigt das freigeräumte, mehr als zwei Hektar große Grundstück an der Berliner Straße in Niederkassel-Lülsdorf, auf dem bis zum dritten Quartal 2026 der Erweiterungsbau für das Schulzentrum Nord entstehen soll.

Auf dem mehr als zwei Hektar großen Erweiterungsgelände des Schulzentrums Nord in Niederkassel-Lülsdorf sollen im April die Bauarbeiten beginnen.

Stadt Niederkassel und die Bauwens GmbH haben den Vertrag für die umstrittene Erweiterung des Schulzentrums Nord unterschrieben.

Im April soll der Startschuss für die Bauarbeiten zur Erweiterung des Schulzentrums Nord in Lülsdorf fallen. Das hat die Bauwens GmbH jetzt angekündigt. Das Kölner Unternehmen hat am Donnerstag offiziell den Zuschlag als Generalunternehmer für das in der Öffentlichkeit umstrittene und bislang größte Niederkasseler Bauvorhaben erhalten, dessen Kosten seit Beginn der Planungen von etwa 30 Millionen Euro auf inzwischen rund 91 Millionen Euro gestiegen sind. Stadt und Bauwens GmbH unterzeichneten im Rathaus einen entsprechenden Vertrag.

Der Vertrag beinhaltet die schlüsselfertige Übergabe eines sechszügigen neuen Schulgebäudes, einer Dreifach-Sporthalle, die auch für außerschulische Veranstaltungen genutzt werden kann, sowie einer Mensa für Gesamtschule und Kopernikus-Gymnasium. Der Erweiterungsbau der Klassenräume ist als dreigeschossiges Gebäude mit speziell konzipierten Lernclustern geplant. Die Schulmensa mit 384 Sitzplätzen in Teilen zweigeschossig gestaltet und beherbergt neben dem Speisesaal eine modern ausgestattete „Cook- & Chill-Küche“.

Schulneubau in Niederkassel soll mit Geothermie beheizt werden

Für die Energieversorgung des Neubau-Komplexes sorgen unter anderem eine Fotovoltaikanlage auf allen Dächer, eine Wärmepumpenanlage und Geothermie. Insgesamt entsteht bei dem Projekt eine Brutto-Gesamtfläche von rund 16700 Quadratmetern. 11000 Quadratmeter entfallen auf das eigentliche Schulgebäude, rund 4300 Quadratmeter auf die Sporthalle und annähernd 1400 Quadratmeter auf die Mensa. Die Fertigstellung des Projekts ist für das dritte Quartal 2026 geplant.

„Das wichtige Neubauprojekt schreitet planmäßig voran. Es freut mich, dass ein regionales Unternehmen den Zuschlag erhalten hat und dass es im geplanten Kostenrahmen realisiert werden kann“, sagte Bürgermeister Matthias Großgarten bei der Vertragsunterzeichnung. „Nach mehrjähriger, intensiver Planung freue ich mich zudem, dass die Bauarbeiten nun endlich in den kommenden Wochen starten werden. Ich bin zuversichtlich, dass die neue Schule für das Schuljahr 2026/2027 fertiggestellt wird.“

Vertrgasunterzeichnung im Niederkasseler Rathaus mit Karsten Mohr (Bereichsleiter Bauwens Construction), Oliver Schmitt (Geschäftsführer Bauwens 
Construction), Matthias Großgarten (Bürgermeister der Stadt Niederkassel), René Böhmer (Leitung  des Fachbereichs Hochbau und Gebäudewirtschaft, Stadt Niederkassel (v.l.).

Im Niederkasseler Rathaus unterzeichneten Bürgermeister Matthias Großgarten (2.v.r.) und Bauwens-Geschäftsführer Oliver Schmitt (2.v.l.) den Generalunternehmer-Vertrag für die Erweiterung des Schulzentrums Nord.

Ob dieser Zeitrahmen eingehalten werden kann, steht offenbar auch für den Generalunternehmer noch nicht mit letzter Sicherheit fest. „Die Umsetzung des Projekts im festgelegten Zeitrahmen wird eine spannende Herausforderung“, räumte Karsten Mohr, Bereichsleiter der Bauwens Construction, bei der Vertragsunterzeichnung ein . „Dabei werden wir auf unser Know-how aus früheren Schulbauprojekten wie der Offenen Schule Köln (OSK) in Rodenkirchen zurückgreifen.“

Niederkasseler Grundsteuer B steigt wegen des Schulprojekts um 352 Punkte

Bis zur geplanten Fertigstellung in rund zweieinhalb Jahren dürfte das Projekt in der Stadtgesellschaft weiter für heftige Diskussionen sorgen. Grund sind vor allem die erheblich gestiegenen Kosten. Sie haben maßgeblichen Anteil an der vom Stadtrat beschlossenen Erhöhung der Grundsteuer B um fast 60 Prozent von zuletzt 690 auf jetzt 1100 Punkte. Nach Angaben der Städtischen Kämmerin Hilde Schmitz sorgt allein die Erweiterung des Schulzentrums für eine Erhöhung des Grundsteuer-Hebesatzes um 352 Punkte.

Der Stadtrat stand deshalb im Sommer vergangenen Jahres vor der Frage, ob er die Baupläne aus finanziellen Erwägungen abspeckt. Zur Wahl standen eine Beschränkung auf den Bau des Schulgebäudes und der Kauf von Modulbau-Klassen. Nach intensiver Diskussion sprach sich der Rat aus mehrheitlich für die Komplettlösung mit Schulgebäude, Mensa und Multifunktionshalle aus. Allein die FDP stimmte gegen diesen Beschluss.