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Neuer Bücherschrank in NiederkasselEin Start ohne feierliche Eröffnung

Lesezeit 2 Minuten

Luise Steinbüchel hat die Patenschaft über die Niederkasseler Bücherzelle übernommen, August Schäfer hat am Umbau der ausrangierten Telefonzelle maßgeblich mitgewirkt.

Niederkassel – Für Literaturbegeisterte gibt es im Niederkasseler Zentrum ab sofort eine neue Anlaufstelle. Mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren hat der Bürgerverein auf dem kleinen Marktplatz gegenüber dem Rathaus einen öffentlichen Bücherschrank aufgestellt. In einer ausrangierten und von ehrenamtlichen Helfern grundsanierten und umgebauten Telefonzelle der Deutschen Post warten rund 200 Bücher darauf, von begeisterten Lesern ausgeliehen oder gegen andere Bücher ausgetauscht zu werden. Geöffnet ist die rotlackierte Bücherzelle täglich in der Zeit zwischen 8 und 20 Uhr.

„In anderen Orten gibt es schon lange einen solchen Bücherschrank, da habe ich mich gefragt, warum wir in Niederkassel-Ort so etwas nicht haben“, sagt Luise Steinbüchel. Sie ist im Mitglied im Bürgerverein und hat die Patenschaft über die Bücherzelle übernommen. „Ich wohne um die Ecke und schließe die Zelle morgens auf und abends wieder ab.“

Eine Telefonzelle aus dem Netz

Die Telefonzelle hat der Bürgerverein in einem Kleinanzeigenportal im Internet entdeckt. Das gute Stück gammelte auf dem Betriebsgelände einer Firma in Troisdorf-Bergheim vor sich hin. „Wie bei einem Oldtimer haben der Allgemeinzustand und die daraus zu erwartenden Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten die Preisverhandlungen bereits wesentlich beeinflusst“, schildert Wim Timmermann vom Bürgerverein. „Die angekündigte gemeinnützige Weiterverwendung der Zelle begünstigte den Kaufpreis erheblich, sodass man sich schnell handelseinig wurde.“

Hilfe durch die Feuerwehr

Bis aus der maroden Telefonzelle eine Bücherzelle wurde, war reichlich Handarbeit nötig. Außer den Mitgliedern des Bürgervereins engagierten sich dabei vor allem Aktive der Löschgruppe Mitte der Freiwilligen Feuerwehr um August Schäfer. Sie beseitigten Korrosionsschäden, erneuerten Glasscheiben, verpassten der Zelle einen neuen Anstrich und bauten Bücherregale und eine Beleuchtung ein. Den finanziellen Aufwand übernahmen vor allem örtliche Unternehmen und die Bürgerstiftung „Wir für Niederkassel“.

Für die literarische Grundausstattung sorgte Zellen-Patin Luise Steinbüchel. „Das sind viele Bücher, die ich nicht mehr lese, viele Freunde und Bekannte haben aber auch ausrangierte Bücher für unsere Zelle zur Verfügung gestellt.“

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Steinbüchel und der Bürgerverein wollten ihre Bücherzelle feierlich eröffnen. Doch die Coronakrise hat auch ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. „So geht die Bücherzelle unaufgeregt in den Betriebsmodus“, sagt Timmermann.