Zur Mobilitätsecke verwandelt sich der Vorplatz des Rathauses in Niederkassel. Nachdem schon eine Ladestation für E-Räder und ein Parkplatz für Car-Sharing vorhanden ist, kommt jetzt eine Reparaturstation für Fortbewegungsmittel auf Rädern hinzu. Der Verein Stadtmarketing Niederkassel hat sie mit gesponsert.

Im Stadtgebiet Niederkassel gibt es insgesamt fünf Standorte

„Wir wollen damit ein Zeichen für umweltfreundliche Fortbewegungsmittel setzen“, erklärt Sebastian Fischer, Geschäftsführer beim Stadtmarketing. Und da Niederkassel eine Flächenkommune ist, gibt es gleich an vier weiteren Standorten im Stadtgebiet ebenfalls derartige Säulen: in Lülsdorf an der Personenfähre, in Ranzel beim Radstudio Söndgerath, in Rheidt auf dem Marktplatz sowie in Mondorf an der Moselstraße, Ecke Hummerich.

Als Vorbild für alle Menschen in der Stadt kommt Bürgermeister Matthias Großgarten aus Rheidt auch mit dem Fahrrad zu Arbeit ins Rathaus, „wenn es sich einrichten lässt.“ Dafür hat er sich beim örtlichen Händler ein E-Bike mit einem Akku von 500 Watt gekauft. „Mehr Speicher brauche ich zurzeit nicht, da Niederkassel wenig Berge hat, die das Akku leersaugen können“, so Großgarten.

Reparaturen an Rollstühlen, Fahrrädern, Rollern und weiteren Fortbewegungsmitteln, die auf dem abgesperrten Bereich geschoben werden können, sind dank der gläsernen Überdachung bei Regen auch im Trockenen möglich. 

Servicepunkt für Reparatur an der Personenfähre in Lülsdorf wird sehr gut genutzt

Dennis Korth, der das Radstudio Söndergath vor zwölf Jahren übernommen hatte, kennt sich mit der Materie aus. Als 16-Jähriger hatte der heute 45-Jährige seine Ausbildung als Zweiradmechaniker dort gemacht. Als ihm vor 15 Jahren die Nachfolge angeboten wurde, sagte er nach einer gemeinsamen Einarbeitungsphase ja. Das Unternehmen ist seitdem gewachsen und hat inzwischen neun Mitarbeiter.

Deshalb übernahm seine Firma auch die Wartung der fünf neuen Stationen im Stadtgebiet. Und Korth berichtete, dass dieser Servicepunkt an der Lülsdorfer Personenfähre sehr gut genutzt werde. Die Menschen pumpen ihre Reifen auf oder ziehen Schrauben fest, während sie auf das Schiff warten. Die Stationen sind alle mit einer Anleitung zur einfachen Bedienung ausgestattet.    

In Much steht jetzt eine Radreparatursäule am Kreisel

Auch in Much gibt es jetzt eine Radreparaturstation. Im vergangenen November hatte der Verkehrsverein Much nach eigenen Angaben die Initiative ergriffen, die Gemeinde und der Golfclub Burg Overbach zogen mit. Umgesetzt wurde das Projekt durch den ADAC Nordrhein, der bislang 23 solcher Stationen eingerichtet hat.

Die 1,50 Meter hohe Reparatursäule wurde an der Marienfelder Straße am Kreisverkehr gegenüber der Tankstelle aufgestellt. Sie ist mit Werkzeugen ausgestattet, mit denen kleinere Reparaturen an Fahrrädern, Laufrädern, Kinderwagen, Skateboards, Rollatoren und Rollstühlen ausgeführt werden können. Die Station ist rund um die Uhr unabhängig von einer Mitgliedschaft in dem Automobil-Club nutzbar.

Vereinschef begrüßte Aufstellung in Spich

Schon im vergangenen Sommer hatte der Automobilclub eine derartige Station am Waldstadion in Troisdorf-Spich in Betrieb genommen, vom Vorsitzenden des 1.FC Spich freudig begrüßt: „Nur klasse“ sei die Radstation, sagte Uwe Zimmermann damals; viele jugendliche Vereinsmitglieder kämen mit dem Fahrrad zum Training, überdies ist die Vereinsgaststätte vor allem im Sommer ein Ziel für Radfahrer.

Gleich zwei Radstationen in Gelb gibt es in Neunkirchen-Seelscheid, zum einen am Antoniusplatz in Neunkirchen und zum anderen an der Ecke Breite Straße/Zeithstraße in Seelscheid. Auch am Krewelshof in Lohmar, Sülztalstraße, wurde vor einigen Monaten eine Säule aufgestellt, um im Falle einer Fahrradpanne das nötige Werkzeug bereitzustellen. Und wenn alles nicht hilft, gibt es auch noch die Fahrrad-Pannenhilfe des ADAC. Die ist allerdings den Mitgliedern vorbehalten.