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„Niederkassel blüht auf“Verein setzt sich für regionale Sträucher in Gärten ein

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Pfaffenhuetchen

Mit dem Verein Pfaf­fen­hüt­chen will Dankwart Krei­ke­baum in Gärten mehr Le­bens­raum für Insekten und Vögel schaffen.

Niederkassel – Auf den ersten Blick ist Niederkassel in weiten Teilen eine grüne Stadt. Neben landwirtschaftlichen Flächen und dem Rheinufer mit dem Rheidter Werth prägen viele mehr oder weniger große private Gärten das Stadtbild. „Grün ist zwar in unseren Dörfern überall und beinahe flächendeckend zu sehen“, bestätigt auch Dankwart Kreikebaum, der Vorsitzende des Vereins Pfaffenhütchen, der sich der Förderung der natürlichen Umwelt in der Stadt verschrieben hat.

„Aber vielfach hat dieses Grün keinen Nutzen.“ Private Grundstücke mit den Stein-„Gärten“ und Hecken aus Thuja, Koniferen oder Kirschlorbeer seien letztlich eine grüne Wüste oder, drastischer formuliert, sogar ein „grüner Tod“. „Da wird eine Gestaltung vorgenommen, die kaum einem Insekt zugute kommt, keinem Käfer, keinem Falter, keiner Hummel, keiner Biene“, sagt Kreikebaum. „Und sie bietet auch einheimischen Vögeln weder Nahrung noch Nistmöglichkeiten.“

Eine Einladung zum Handeln

Kreikebaum und seine Mitstreiter, die seit 2006 mehr als 6400 Bäume und Sträucher im Stadtgebiet gepflanzt haben, wollen das ändern. Dazu haben sie die Aktion „Niederkassel blüht auf“ ins Leben gerufen – eine Einladung an ihre Mitbürger zum Handeln. Ihr Ziel: Ökologisch mehr oder weniger nutzlose Ziergehölze sollen sich aus Niederkasseler Gärten verabschieden und Platz machen für einheimische Sträucher.

Für Niederkasseler, die sich an der Aktion beteiligen wollen, gibt es einen einheimischen Strauch nach Wahl gratis – finanziert vom Verein Pfaffenhütchen. Auch wer vor oder hinter dem Haus eine blühende Oase anlegen will, erhält Unterstützung – in Form einer Gratistüte mit Blühsamen. Gartenbesitzer, die im Zuge der Aktion ökologisch bedenkliche Ziersträucher austauschen, bekommen sogar zwei einheimische Sträucher geschenkt oder einen Obstbaum.

Viele können mitmachen

Kreikebaum ist überzeugt, dass sein Verein mit der Aktion etwas zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen kann. „Wenn viele »kleine« Leute an vielen Stellen viele kleine Dinge tun, wird sich das Gesicht des Großen verändern“, sagt der Pfarrer im Ruhestand.„Es kann und wird dann auch bei uns grünen und blühen, es wird summen und zwitschern.“

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Studien in Baden-Württemberg und Brandenburg hätten gezeigt, dass sich überall dort, wo der Natur wieder Raum gegeben werde – etwa durch einheimische Bäume, Sträucher und Blumen – alsbald scheinbar verschwundene Insekten- oder Vogelarten wieder eingestellt hätten. „Es geht also auch anders“, sagt Kreikebaum und hofft, dass sich nicht nur viele Niederkasseler finden, die das Gehölz-Tausch-Angebot seines Vereins annehmen, sondern auch der eine oder die andere, die die Aktion „Niederkassel blüht auf“ durch Geldspenden unterstützen.www.pfaffenhütchen-ev.de