Für sein ehrenamtliches humanitäres Engagement für Menschen in Not ist der Arzt Michael Brinkmann mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Die Bonner Bürgermeisterin Katja Dörner überreichte dem Bonner Mediziner mit Praxis im Stadtteil Rheidt die Auszeichnung stellvertretend für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Mit der Verdienstmedaille wird Brinkmanns langjähriges Engagement für medizinische Hilfsorganisationen gewürdigt.

Brinkmanns erster humanitärer Einsatz führte ihn 1991 während des zweiten Golfkriegs für drei Monate in den Irak, nachdem eine kleine Zeitungsannonce ihn in Kontakt zu einem Hilfsteam gebracht hatte. 2005 stieg er nach einem speziellen Einsatztraining bei der in Kaufbeuren ansässigen Hilfsorganisation Humedica ein, die ihn schon bald nach einem schweren Erdbeben mit mehr als 73.000 Toten nach Pakistan schickte.

Weltweit im Einsatz

„Vor Humedica habe ich Langzeiteinsätze gemacht, allerdings waren diese für mich irgendwann nicht mehr möglich“, berichtet der Facharzt für Allgemeinmedizin. „Auf der Suche nach Alternativen wurde ich auf das Humedica-Einsatztraining aufmerksam. Der Pakistaneinsatz war mein erster, und mir hat die große Handlungsfähigkeit und Flexibilität im Einsatz gefallen.“

Seitdem war der Mediziner in zahlreichen Einsätzen weltweit, unter anderem in Somalia, Haiti, Nepal, Äthiopien, auf den Philippinen, in Pakistan und zuletzt nach dem schweren Erdbeben im Februar dieses Jahres in der Türkei.

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„An den Einsätzen berührt mich vor allem der persönliche Kontakt zu den Menschen, die in den Nachrichten nur als Daten und Fakten erscheinen“, schildert Brinkmann. „Wenn wir dorthin fliegen, kriegen diese Zahlen ein Gesicht. Da sind so viele emotionale Momente, die in Medienberichten untergehen. Das macht einen solchen Einsatz so wertvoll für jeden, der dabei ist.“