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Prozess33-Jähriger aus Rhein-Sieg soll Freundin geschlagen haben, bis sie blutüberströmt am Boden lag

Lesezeit 3 Minuten
Im Vordergrund eine geballte Faust, unscharf im Hintergrund eine zusammengekauerte Frau am Boden.

Wegen gefährlicher Körperverletzung (hier ein Symbolfoto) muss sich ein 33-Jähriger vor dem Landgericht verantworten.

Prozess gegen den Mann hat vor dem Bonner Landgericht begonnen. Das Urteil soll in Kürze gefällt werden.

Den gesamten Tag über habe er noch die Hausarbeit erledigt, sagte der Angeklagte dem Gericht. Mit seiner neuen Freundin sei nämlich ein schöner Grillabend zu zweit geplant gewesen. Gegen ein Uhr nachts war das Paar dann aber in einen heftigen Streit geraten und die Staatsanwaltschaft wirft dem 33-Jährigen vor, seine Freundin derart massiv verletzt zu haben, dass sie sich zumindest in abstrakter Lebensgefahr befunden habe.

Seit diesem Dienstag muss sich der Mann wegen gefährlicher Körperverletzung vor der 3. Großen Strafkammer am Bonner Landgericht verantworten.

Der Mann soll seine Freundin geschlagen, gewürgt und gestoßen haben, bis sie bewusstlos wurde

Die Gewalt gegen seine Freundin stritt der reichlich vorbestrafte junge Mann auch gar nicht groß ab; die Geschichte, die sein Anwalt dem Gericht in seinem Namen vortrug, unterschied sich aber in einigen wichtigen Punkten dann doch von dem Geschehen, das die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vorwirft.

Laut Anklage soll der 33-Jährige die Frau, in deren Wohnung er gerade einmal eine Woche zuvor eingezogen war, aus Eifersucht mit der Faust ins Gesicht geschlagen, gewürgt und schließlich mit dem Kopf so heftig gegen die Küchenzeile gestoßen haben, dass sie kurzzeitig das Bewusstsein verlor.

Nachdem sie wieder zu sich gekommen war, soll er sie weiter mit wuchtigen Tritten und Schlägen gegen den Kopf, Oberkörper und das Gesicht traktiert haben, bis sie blutüberströmt am Boden lag.

Die Frau erlitt bei dem Gewaltausbruch Brüche in Nasen- und Kieferknochen sowie diverse weitere Verletzungen. Der Mann hatte über seinen Anwalt vor Gericht angegeben, dass er bereits bei der Hausarbeit getrunken und auch „ein wenig“ Kokain konsumiert habe. Gemeinsam habe man dann vier Flaschen Wein geleert und sei bis Mitternacht noch „gut drauf“ gewesen.

Prozess vor dem Landgericht: Urteil wird in Kürze erwartet

Erst dann sei man in einen heftigen Streit geraten, weil beide angesichts ihrer Aktivitäten in sozialen Netzwerken eifersüchtig auf den jeweils anderen geworden seien. Er habe seine Partnerin zuerst geohrfeigt und ihr Handy wütend gegen eine Wand geworfen. Sie habe sich aber mit einer zweiten Ohrfeige zur Wehr gesetzt und sogar zu einem Messer gegriffen. So sei es zu den weiteren Gewalttaten gekommen.

Am Ende habe er weinend neben seiner schwerverletzten Partnerin am Boden gesessen und „Oh Gott, was habe ich getan“ geseufzt. Die Frau soll nach seinen Angaben dann zunächst in ein Troisdorfer Krankenhaus gegangen sein. Er habe derweil auf die schlafenden Kinder seiner Partnerin aufgepasst, die von der Auseinandersetzung nichts mitbekommen haben sollen.

Nach ihrer Rückkehr habe seine Freundin die Kinderbetreuung geregelt, um sich dann in stationäre Behandlung in die Bonner Uniklinik zu begeben. Mit einem Urteil wird schon in Kürze gerechnet.