Vom 1. September an gibt es Verbesserungen bei der notärztlichen Versorgung in Hennef und Bornheim, ab 1. Januar auch in der Gemeinde Much.
RettungsdienstKreis schafft neue Notarztstandorte in Hennef und Bornheim
Wenn Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand, einen Schlaganfall oder eine schwerwiegende Verletzung erleiden, zählt bei ihrer Rettung jede Minute. Und nicht immer gelingt es Notärzten und Sanitätern, in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit bei den Patientinnen oder Patienten zu sein, wie eine großangelegte bundesweite Recherche des Südwestrundfunks erst kürzlich gezeigt hat. Vor allem in ländlichen Regionen gibt es im Rettungswesen Verbesserungsbedarf.
Auch vor diesem Hintergrund verbessert der Rhein-Sieg-Kreis die notärztliche Versorgung zunächst an zwei Standorten in der Region: in Hennef und in Bornheim. Am 1. September wird in der Hennefer Rettungswache an der Theodor-Heuss-Straße ein komplett neuer Notarzt-Standort in Betrieb genommen – und zwar als ein sogenanntes aufwachsendes System. In einem ersten Schritt wird das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) nur im Tagesdienst von 7.30 bis 17.30 Uhr besetzt sein.
Der Kreis wird dabei vom Rettungsdienst des Roten Kreuzes, dem DRK-Ortsverein Niederkassel und dem Malteser Hilfsdienst unterstützt. Vom 1. Oktober an wird der Ortsverein Hennef des DRK den Notarztstandort Hennef im durchgehenden Betrieb übernehmen. Er wird dann an der Josef-Dietzgen-Straße stationiert. Dort laufen derzeit noch Umbauarbeiten. Ärztlich betreut wird der Standort von Notärztinnen und Notärzten der Bonner Unikliniken.
„Der neue Notarztstandort in Hennef ist eine bedeutende Verbesserung für die notfallmedizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger und eine Entlastung für die Standorte, die bisher die notärztlichen Dienste in unserem Stadtgebiet geleistet haben“, sagte Bürgermeister Mario Dahm am Freitag.
Zahl der Einsätze macht eigenen Notarztstandort in Hennef nötig
Laut einer Statistik des Kreises habe es im Jahr 2019 in Hennef rund 30 Notarzt-Einsätze je 1000 Einwohnerinnen und Einwohner gegeben. Aus diesen Zahlen werde deutlich, dass ein eigener Notarzt-Standort in Hennef notwendig sei, betonte Dahm.
In Bornheim wird, ebenfalls vom 1. September an, der dortige Notarztstandort durchgehend besetzt sein. Bislang ist dies nur in der Zeit zwischen 7 und 20 Uhr der Fall. Außerhalb dieser Zeiten wird die Versorgung durch den Notarztstandort Rheinbach, die Notärztinnen und Notärzte der Stadt Wesseling sowie durch den „Notarzt Nord“ der Stadt Bonn wahrgenommen.
Die Verbesserung der notärztlichen Versorgung in den beiden Kommunen folgt den Vorgaben des Rettungsdienstbedarfsplans des Kreises. In einem weiteren Schritt soll dann zum 1. Januar 2025 in der Rettungswache Much ein komplett neuer, durchgehender Notarzt-Standort eingerichtet werden. Wer diesen betreiben wird, ist derzeit noch unklar. Das Vergabeverfahren läuft.
Für Landrat Sebastian Schuster ist die Optimierung der notärztlichen Versorgung in Hennef und Bornheim „ein gutes Signal für die Menschen in der Region“. „Das ist ein wesentlicher Faktor, damit sie sich wohl und sicher fühlen können“, sagte er.