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Kreistagswahl in Rhein-SiegCDU setzt auf Fortsetzung der schwarz-grünen Koalition

Lesezeit 3 Minuten

Selbstbewusste Grüne am Wahlabend im Kreishaus: der Vorsitzende Martin Metz, Spitzenkandidat Wilhelm Windhuis, die Co-Vorsitzende Nada Catic und Fraktionschef Ingo Steiner (v.l.).

  1. Mit 39 Prozent bleibt die CDU, trotz leichter Verluste, die stärkste Kraft im Rhein-Sieg-Kreis.
  2. Die SPD ist nur noch die drittstärkste politische Kraft und musste die Grünen an sich vorbeiziehen lassen.
  3. Dementsprechend ist die Fortsetzung der schwarz-grünen Koalition im Rhein-Sieg-Kreis wahrscheinlich.

Rhein-Sieg-Kreis – Immerhin. Ein Direktmandat konnte die SPD bei der Kreistagswahl gewinnen und so den Durchmarsch der CDU verhindern. Mit 74 Prozent Zustimmung schickten die Wähler in Troisdorf-Altenrath den Ex-Landtagsabgeordneten Achim Tüttenberg in den Kreistag – im Kreis einer der raren Lichtblicke für die SPD, die nur noch drittstärkste politische Kraft ist und die Grünen an sich vorbeiziehen lassen musste.

Verständlich, dass der bisherige Fraktionsvorsitzende Dietmar Tendler dem Ergebnis der Kreistagswahl kaum Gutes abgewinnen kann. „Wir werden unsere Kraft jetzt darauf richten, bei den Stichwahlen erfolgreich zu sein, bei denen SPD-Kandidaten Bürgermeister werden können.“

Im Gespräch mit der Redaktion ist Tendler die Enttäuschung über die Kreistagswahl dennoch anzuhören. „Ich bin auch über die niedrige Wahlbeteiligung entsetzt. Nur 56 Prozent, das kann ich nicht verstehen.“

CDU zufriedener

Deutlich zufriedener ist CDU-Fraktionschef Torsten Bieber, dessen Partei trotz leichter Verluste mit knapp 39 Prozent stärkste Kraft bleibt. „Ich hätte zu Jahresbeginn nicht geglaubt, dass wir so gut abschneiden“, räumt er ein. Auch wenn es dazu von beiden Seiten weder entsprechende Beschlüsse noch Verhandlungen gibt, setzt Bieber auf eine Fortsetzung der schwarz-grünen Koalition.

Mandate von der Reserveliste

Folgende Politikerinnen und Politiker sind über die Reserveliste im Kreistag:

Grüne: Michaela Balansky, Wilhelm Windhuis, Nina Droppelmann, Horst Becker, Elisabeth Anschütz, Ingo Steiner, Gerlinde Neuhoff, Richard Ralfs, Annette Mannschott, Erkan Zorlu, Manuela Gardeweg, Wolfgang Haacke, Sabine Karin Riedl, Christian Philipp Gunkkel, Tarja Helena, Palonen-Heiße, Michael Schroerlücke, Pauline Gödecke, Karl-Otto Stiefelhagen, Jasmin Sowa-Holderbaum.

SPD: Denis Waldästl, Ute Krupp, Heike Borowski, Mario Dahm, Anna Peters, Dietmar Tendler, Cornelia Mazur-Flöer, Ömer Kirli, Gisela Becker, Tobias Leuning, Nicole Männig-Güney, Paul Laegel, Gabriele Jaax, Heinz Dähmlow, Katja Ruiters, Nils Suchetzki, Tatjana Ortmann.

FDP: Christian Koch, Jana Rentzsch, Friedrich-Wilhelm Kuhlmann, Alexander Hildebrandt, Gudrun Brönstrup.

AfD: Heinz Gernot Schäfer, Rainer Lanzerath, Edward Ondrej Schlesinger, Gerhard Bernhard Schindler.

Die Linke: Frank Kemper, Stefanie Kemper.

Piraten: Wolfgang Roth.

FUW-Freie Wähler: Silke Josten-Schneider.

Volksabstimmung: Helmut Fleck. (pf)

In ihr könnten die Karten nach Gewinnen der Grünen von fast zehn Prozentpunkten neu gemischt werden. Das hatte deren Spitzenkandidat Wilhelm Windhuis am Wahlabend angedeutet, als er „ein deutlich selbstbewussteres Auftreten seiner Partei“ ankündigte.

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Derweil hofft man bei der CDU, dass der erstarkte Juniorpartner auf politische Kraftmeierei verzichtet. „Wir haben mit den Grünen schon auf Augenhöhe Politik gemacht, als wir mit 42 Prozent deutlich stärker waren als die Grünen mit knapp 13.“ Daran, so hofft Bieber, werde sich auch jetzt nichts ändern, wo die Grünen mit 21,8 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CDU sind. Diese fiel unter die 40-Prozent-Marke.