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Bei Beiratswahl abgelehntKreisverwaltung übergeht BUND-Kandidat zum dritten Mal

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Das Kreishaus in Siegburg (Archivbild)

Rhein-Sieg-Kreis – Der BUND-Kreisvorsitzende Achim Baumgartner ist erneut nicht in den Naturschutzbeirat gewählt worden, obwohl sein Verband ihn vorgeschlagen hatte. Der Kreistag wählte stattdessen den an zweiter Stelle genannten BUND-Vertreter, Peter Inden aus Windeck.

Damit setzt sich ein bereits seit anderthalb Jahren andauernder Dissens zwischen Kreistag und Kreisverwaltung auf der einen und dem BUND auf der anderen Seite fort: Der BUND nominiert zur Wahl eines ordentlichen Mitglieds im Beirat an erster Stelle seinen Vorsitzenden Baumgartner, und der Kreistag wählt den zweiten Kandidaten.

Zwei Kandidaten traten schon kurz nach ihrer Wahl zurück

Dies ist möglich, weil für einen Sitz im Beirat immer zwei Kandidaten benannt werden müssten, erläutert Kreispressesprecherin Rita Lorenz. So wählte der Kreistag im Dezember 2020 Theo Augustin. Der trat kurz darauf zurück, weil er keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung möglich sah.

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Achim Baumgartner vom BUND. 

Im März 2021 wurde dann Paul Kröfges aus Windeck gewählt. Und auch der trat bald darauf, noch vor seinem ersten Auftritt im Beirat, zurück und sprach von einer politischen Intrige im Kreistag, mit der der vom BUND ursprünglich vorgeschlagene Kandidat Baumgartner unbedingt verhindert werden solle.

Seitdem war der zweite BUND-Sitz im Beirat vakant und wurde vom stellvertretenden Mitglied Dr. Franz Rohmer wahrgenommen. Jetzt sollte der Posten endlich nachbesetzt werden, und wieder wich die Verwaltung von der BUND-Wahlempfehlung ab.

Baumgartner glaubt, man wolle sich eines Kritikers entledigen

Baumgartner, zuvor jahrelang Mitglied seit der konstituierenden Sitzung als Landschaftsbeirat 1976, äußerte sein Bedauern über die Entscheidung. Er vermute schon lange, dass Auseinandersetzungen im Beirat mit seiner Beteiligung um Defizite als persönliche Streitigkeiten wahrgenommen würden.

Die Kreisverwaltung wolle sich die Arbeit im Beirat erleichtern und sich eines unbequemen Kritikers entledigen.

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Baumgartner: „Die Verwaltung möchte offensichtlich im ohnehin nur beratenden Beirat möglichst wenig auf Defizite und Rechtsverstöße angesprochen werden. Die Verwaltung ist offenbar etwas überfordert.“

Der Beiratsvorsitzende, Dr. Norbert Möhlenbruch, betonte indes, er habe in den Sitzungen die Mitarbeit von Baumgartner zu schätzen gelernt. Er sei verwundert, dass die Ablehnung Baumgartners so hartnäckig betrieben werde.