Zum Jahresbeginn 2024 steigen im Rhein-Sieg-Kreis die Müllgebühren um durchschnittlich 3,5 Prozent. Das hat der Kreistag jetzt beschlossen.
Beschluss des KreistagsRhein-Sieg-Kreis erhöht die Müllgebühren in 2024
Haushalte und Unternehmen in der Region müssen für die Entsorgung ihres Abfalls künftig tiefer in die Tasche greifen. Der Kreistag hat bei seiner letzten Sitzung des Jahres einer Erhöhung der Müllgebühren zugestimmt. Demnach steigen die Gebühren zum 1. Januar 2024 um durchschnittlich 3,5 Prozent. Je nach gewähltem Leistungsumfang kann die Erhöhung aber auch geringfügig geringer oder höher ausfallen.
Ein Musterhaushalt mit einer 80 Liter-Restmülltonne und einer Papiertonne mit jeweils vierwöchiger Leerung sowie einer 120 Liter-Biotonnen und einer Wertstofftonne muss nach Angaben der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG)im Vergleich zum Vorjahr dann 9,32 für das ganze Jahr mehr zahlen müssen.
CO₂-Preis wird auch für die Verbrennung von Restmüll fällig
Wesentlicher Grund für die Gebührenerhöhung ist nach Angaben der RSAG die Ausweitung des Emissionshandelsgesetzes (BEHG). Die Regelungen des Gesetzes gelten jetzt auch für die Abfallentsorgung. Konkret geht es um die Verbrennung des Restmülls in der Bonner Müllverbrennungsanlage.
Im Zusammenhang mit dem Klimapaket der Bundesregierung wurde das BEHG mit einer CO₂-Bepreisung für fossile Brennstoffe wie Erdgas und Diesel beschlossen. Das gilt künftig auch für die Verbrennung von Restmüll.
Die Verbrennung in der Bonner Anlage verteuert sich deshalb von derzeit 166 Euro pro Tonne Restmüll auf künftig 195 Euro. Allein dafür betragen die Mehrkosten im RSAG-Gebührenhaushalt nach Angaben des Unternehmens rund zwei Millionen Euro.
Als weitere Kostentreiber nennt die RSAG „die hohen Tarifabschlüsse“ sowie die weiterhin hohen Kraftstoff- und Energiepreise. Negative Auswirkungen habe auch die Entwicklung auf dem Altpapiermarkt. Hier erwartet das Entsorgungsunternehmen in den kommenden Jahren deutlich geringere Erlöse. Grund ist der immer höhere Anteil von Kartonagen im Altpapier. Dafür sei deutlich weniger Geld zu erlösen als für andere Papiersorten.