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RegenrückhaltebeckenNaturschutzbeirat kritsiert Metallzäune in Hennef-Darscheid

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Als positives Beispiel nennt Norbert Möhlenbruch, Vorsitzender des Naturschutzbeirates, die Blumenwiese in Heisterschoß. Sie bietet Lebensraum für Insekten.

Rhein-Sieg-Kreis – Hermetisch abgeriegelte und mit Draht eingezäunte Regenrückhaltebecken sind vielen Menschen ein Dorn im Auge. Denn sie schützen zwar die Technik in den Becken und sichern die Wasserflächen vor Unbefugten, bringen aber meist auch erhebliche Eingriffe in Landschaft und Natur mit sich.

Hauptgrund für eine Einzäunung ist natürlich die Verkehrssicherungspflicht. Unbefugte und vor allem Kinder könnten in die Becken fallen und – falls diese Wasser führen – in Gefahr geraten. Recht häufig werden aber die Drahtgeflechte und -gitterstäbe der Zäune zu tödlichen Fallen für Raubvögel, Füchse oder Rehe, hat der Vorsitzende des Naturschutzbeirates beim Kreis, Dr. Norbert Möhlenbruch, beobachtet. Die Tiere verheddern sich nämlich oft in den Drähten und können dann verenden.

Oft fehlt auch eine Möglichkeit zum Durchkommen von Kleintieren wie Amphibien, Mäusen oder Igel, Frösche und Unken. Deshalb seien Zäune aus Holz, wie zum Beispiel bei dem Retentionsbecken der Stadt Hennef in Heisterschoß, wesentlich besser, wenn denn überhaupt eine Einfriedung notwendig sei.

Anlage in Heisterschoß sticht positiv heraus

Diese Ansicht vertritt auch der Naturschutzbeirat. Die Anlage in Heisterschoß mit ihrem großen Schilffeld sei in vielerlei Hinsicht positiv zu bewerten, sagt Möhlenbruch, der sich auch in der Kreisjägerschaft engagiert. So gibt es dort zum Beispiel keinen Rasen, der ständig gemäht wird und deshalb keinen Lebensraum bietet für Insekten und Kleintiere, sondern Wildblumenwiesen rund um das Klärbecken.

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Das Becken, das als Retentionsbodenfilter dient, ist mit seinen fast 3000 Quadratmetern groß genug für die Abwässer und sorgt mit seinem großen Schilfbestand für eine gute Klärung. Es wird von den Hennefer Stadtbetrieben unterhalten, die regelmäßig das Schilf kontrollieren und pflegen. Als weiteres positives Beispiel nennt Möhlenbruch eine Senke auf der linken Siegseite.

Vermutlich im Zusammenhang mit Eisenbahn- und Klärwerksbau entstand genau gegenüber vom Campingplatz Lauthausen eine Vertiefung, die bei Sieghochwasser überflutet ist. Dort haben sich im Lauf der Jahre Hochstaudenflure und andere Vegetation angesiedelt, so dass die Senke in der Landschaft nicht weiter auffällt. Möhlenbruch: „Niemand kommt auf die Idee, diese Senke einzuzäunen!“

In Darscheid kommt durch den Metallzaun kein Fuchs, Reh oder Greifvogel.

Ausgesprochen negativ falle dagegen das Regenrückhaltebecken in Darscheid (ebenfalls Hennef) auf. Ein hässlicher Metallzaun schließe die Anlage hermetisch ab, so dass es kein Durchkommen für Wildtiere gebe. Auch in der Landschaft wirke dieses Regenrückhaltebecken wie ein Fremdkörper.