Rhein-Sieg-Kreis: So feierten die Abiturienten trotz Corona ihren Abschluss

Rhein-Sieg-Kreis – Unter keinem guten Stern standen in diesem Jahr die Abiturfeiern in der Region: Doch die Schulen zeigten Fantasie und Einfallsreichtum, um den großen Tag würdig zu begehen, trotz aller dem Corona-Erreger geschuldeten Hygienevorschriften.

Das Gymnasium Alleestraße Siegburg brachte einen Hauch von „Royal Ascot“ ins Walter-Mundorf-Stadion: Schicke Hüte, elegante Kleider und Anzüge wurden bei strahlend schönem Wetter auf gepflegtem Rasen gesehen. 102 Absolventinnen und Absolventen nahmen ihre Zeugnisse entgegen, für die besten des Jahrgangs gab es eine besondere Auszeichnung. Paula Novotny, Mona Reichmann und Pia Sasse legten ihr Abitur mit dem Notendurchschnitt 1,2, Ronja Hock mit 1,1 und Jan Hennes sogar mit 1,0 ab.

Jan Hennes und Anne Straskiewicz erhielten den Preis für die besten Chemiker, Justus Schlüter und Robin Woll einen Fachpreis im Bereich Mathematik, Ronja Hock die Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und Jonas Becker den Preis für Physik. Zudem wurden Amir Houssaini, Frederik Heine und Valentin Boskovic für ihr großes Engagement in der Schülervertretung ausgezeichnet.

Anno-Gymnasium feiert in der Rhein-Sieg-Halle

Das Anno-Gymnasium Siegburg konnte in die Rhein-Sieg-Halle ausweichen, als es eine Lockerung der Corona-Vorschriften kurzfristig doch noch ermöglichte, dass beide Elternteile zur Feier kommen konnten. Bei 31 von 112 Abiturienten fand sich eine 1 vor dem Komma, Kaila Borgards und Carlotta Merten erreichten die Traumnote 1,0.

Dank der Lehrer Tim Schmitz-Porten und Felix Storch sowie des Schüler-Technikteams und dank des gekonnten Einsatzes von Kameras, Laptops und anderen IT-Equipments wurde der große Abend online übertragen. Ein Vater verfolget das Geschehen gar in Neu Delhi. Die letzte Abiturfeier war es für den stellvertretenden Schulleiter und Verwaltungsdirektor Joachim Schneider sowie für Unterstufenkoordinator Werner Henzgen, die mit dem Ende des Schuljahrs in den Ruhestand gegangen sind.

Siegtal-Gymnasium Eitorf feiert auf dem Schulhof

Das Siegtal-Gymnasium Eitorf hatte ebenfalls Glück mit dem Wetter, die Feier konnte auf dem Schulhof stattfinden. 75 Schüler und Schülerinnen bekamen dort ihre Zeugnisse. So konnten Mindestabstände eingehalten und auch die Eltern eingeladen werden. Verzichten mussten die Absolventen, wie auch alle anderen ihres Jahrgangs, auf die übliche Motto-Woche, den Abi-Gag, die Veranstaltung Abi in Concert und auch auf den Abi-Ball. Lange war unsicher, ob überhaupt Abiturprüfungen abgenommen werden könnten.

Schulleiterin Dagmar Philipps sagte in ihrer Rede: „Es ist wichtig, dass wir verstehen, dass Unsicherheiten zum Leben gehören“, nicht nur im Privaten, sondern auch für die Demokratie sei das entscheidend. Wer Unsicherheiten weniger gut aushalten könne, sei anfälliger für Populismus oder Verschwörungstheorien. Den Abiturienten gab sie mit auf den Weg: „Lasst euch nicht mit einfachen Antworten abspeisen! Habt keine Angst vor Komplexität! Haltet verschiedene Meinungen aus!“

Gesamtschule Meiersheide mit bestem Notendurchschnitt

Die Gesamtschule Meiersheide Hennef hatte mit Unterrichtsausfall von einem Tag auf den anderen und Strategien für die Klausurvorbereitungen zu kämpfen, dann stand auch noch in Frage, ob es überhaupt eine Abifeier geben würde. Von Mottowoche, Polonaise durch die Schule und rauschendem Abiball ganz zu schweigen. Schließlich konnte die Übergabe in der Mehrzweckhalle stattfinden.

Schulleiter Wolfgang Pelz freute sich über den bislang besten Notendurchschnitt der Jahrgangsstufe von 2,4. Alle 100 zugelassenen Schülerinnen und Schüler hatten die allgemeine Hochschulreife geschafft. Bürgermeister Klaus Pipke überreichte den Hennefer Schülerpreis für soziales Engagement an Taina Schneider und, als Vorsitzender des Fördervereins der Schule, den Preis für soziales Engagement an Lukas Schmidt. Ein Film zeigte die „wundersame Verwandlung von der „5“ bis zur Q2, mit Freundschaften, Klassenfahrten und Schulalltag im Rückblick.

AEG Sankt Augustin überträgt Feier im Livestream

Das AEG in Sankt Augustin konnte 30-mal ein Abi-Zeugnis mit einer 1 vor dem Komma vergeben. Gefeiert wurde in der Siegburger Rhein-Sieg-Halle. Die Lehrerinnen und Lehrer des Albert-Einstein-Gymnasiums beglückwünschten 99 Abiturientinnen und Abiturienten zum erfolgreichen Abschluss ihrer Schullaufbahn. Das diesjährige Motto lautete: „Abicetamol – der Schmerz hat ein Ende.“

Die Durchschnittsnote des Jahrgangs lag mit 2,3 etwas besser als in den vergangenen Jahren. Zwei Abiturientinnen hatten sogar die Traumnote 1,0 erreicht. Svea Bollmann und Isabel Podolski wurden für diese exzellente Leistung von der stellvertretenden Bürgermeisterin Jutta Bergmann-Gries mit dem Sankt Augustiner Taler geehrt. Die Feier wurde für die Daheimgebliebenen im Live-Stream übertragen und von fast 200 Interessierten verfolgt.

Abitur im Rhein-Sieg-Kreis

Einige Schüler haben eine Alternative zum Abiball gefunden

Schulalltag im 19. Jahrhundert

Winterscheider Jahrbuch erzählt von lokalen Geschichten

Von

Annette Schroeder

Fritz-Bauer-Gesamtschule feiert in der Aula

Die Fritz-Bauer-Gesamtschule Sankt Augustin konnte die corona-bedingten Abstands- und Hygienevorschriften in der eigenen Aula einhalten, wo festlicher Blumenschmuck, ein roter Teppich, roségoldfarbene Luftballons und ein stimmungsvoller Sternenhimmel für Atmosphäre sorgten. 46 Schülern hatten die allgemeine Hochschulreife erhalten und konnten mit Eltern, Lehrer und Vertretern der Stadt feiern.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, eröffnete die Schulleiterin Stephani Overhage ihre Begrüßungsansprache, just mit den Worten, mit denen sie 2011 die Einschulungsfeier der Schüler begonnen hatte. Die Gesamtschule habe sich seit der Gründung zu einer festen Größe in der Bildungslandschaft der Stadt entwickelt. Klaus Schumacher, Bürgermeister und Pate der Gesamtschule, überreichte der Jahrgangsbesten Carina Hochheuser für den besten Notendurchschnitt von 1,5 den Augustinus.