Nach UnwetterIn Königswinter wird Kritik am Krisenmanagement von Straßen NRW laut
Königswinter – Während Königswinters Technischer Dezernent Theo Krämer nach dem zweiten Unwetter binnen zweier Wochen im Berggebiet der Stadt Königswinter seine Kritik am Krisenmanagement des Landesbetriebs Straßen NRW erneuert hat, verwies die Behörde auf Anfrage ihrerseits bei „unvorhersehbaren Ereignissen“ auf die Zuständigkeit von Polizei und Feuerwehr für das Einleiten von Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit.
Theo Krämer hatte schon unmittelbar nach dem zweiten Starkregen im Raum Uthweiler am vergangenen Wochenende, bei dem vor allem die Landesstraße 143 von Schlammmassen überdeckt wurde und unpassierbar war, die übergeordnete Behörde kritisiert und wiederholte das jetzt im Bau- und Verkehrsausschuss: Es könne nicht sein, dass die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter und die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs die ganze Nacht im Einsatz seien, gleichzeitig aber der zuständige Landesbetrieb „nicht ans Telefon geht oder keine Rufbereitschaft hat“.
Nach Unwetter: Straßen NRW schickte erst am Folgetag Fremdunternehmen zur Reinigung
Zunächst hatten Feuerwehr und Polizei die Straße gesperrt. Erst am Sonntag schickte der Landesbetrieb ein Fremdunternehmen zur Reinigung der Fahrbahn
Eine Rufbereitschaft gebe es im nachgeordneten Straßennetz – also bei Landes- und Bundesstraßen – tatsächlich nicht, bestätigte ein Sprecher auf Anfrage. Notfalls müssten Polizei und Feuerwehr aktiv werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Bei voraussehbaren Naturereignissen könne man eine Rufbereitschaft anordnen, es habe aber für den Freitagnachmittag (18. Juni) keine Unwetterwarnung für den Bereich Königswinter gegeben. Deshalb habe man in der Abwägung auf diese Möglichkeit verzichtet.
Laut Theo Krämer hatten die Bürger im Raum Uthweiler und Wahlfeld „Glück im Unglück“: Während beim ersten Unwetter am 4. Juni binnen 20 Minuten 50 Liter Regen pro Quadratmeter fielen und die Wassermassen Betriebe und Wohnungen überfluteten, habe sich die gleiche Regenmenge am 18. Juni auf drei Stunden verteilt. Gleichwohl schoss viel Schlamm von den Hängen und Feldern ins Tal.
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Auf die Frage nach möglichen Konsequenzen angesichts des Umstands, dass in so kurzer Zeit die selbe Gegend von Wasser und Schlamm überschwemmt wurde, erklärte der Landesbetrieb Straßen NRW: „Im Rahmen der anschließenden Gefährdungsbeurteilung nach den jüngsten Wetter-Ereignissen wird selbstverständlich auch die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Entwässerungseinrichtungen überprüft. Die Unwetterlage im Bereich der Ortslage Uthweiler führte nicht zu einer Überlastung der Straßenentwässerung aufgrund übermäßiger Wassermassen, sondern zu einer deutlichen Funktionsstörung der Entwässerungsgräben und Straßenabläufe durch eingespülte Schlammmassen. Hier wird im Rahmen der Schadensaufbereitung geprüft, inwieweit solche Folgen zukünftig vermieden werden können.“
Theo Krämer kritisierte dagegen im Bau- und Verkehrsausschuss, dass Gräben und Abläufe auch zwei Wochen nach dem ersten Unwetter nicht freigebaggert worden seien. Dann könne man als Stadt nur wenig machen.