Gerrit Pirotte steht in der A-Liga seinem Sohn Cedric vom SV Allner-Bödingen gegenüber. Mutter Dunja stellt klar, wem sie die Daumen drückt.
„Familien-Duell“Bergheimer Trainer Gerrit Pirotte trifft auf Sohn Cedric
Seit der Veröffentlichung des Spielplans ist der 1. Dezember rot markiert im Kalender der Familie Pirotte. Denn wenn der SV Allner-Bödingen am Sonntag (14.45 Uhr) den SV Bergheim empfängt, trifft Gästetrainer Gerrit auf seinen Sohn Cedric. Der 20-Jährige führt die interne Torjägerliste des SVA mit neun Treffern an. Als offensiver Mittelfeldspieler, wohlgemerkt.
„Das ist natürlich eine ganz besondere Konstellation“, sagt Pirotte senior über das anstehende Vater-Sohn-Duell. „Seit Wochen fiebern wir diesem Termin entgegen und frotzeln uns gegenseitig. Unser Schlagabtausch ist mitunter sehr lustig.“ Ein Schlagabtausch, der auch am Frühstückstisch ausgetragen wird. Denn Cedric Pirotte wohnt in Kaldauen mit seinen Eltern Gerrit und Dunja unter einem Dach.
Letztere macht keinen Hehl daraus, wem sie am Sonntag die Daumen drückt: „Wenn es um Fußball geht, liegt mir Cedric mehr am Herzen. Als Mutter eines Spielers fiebert man ganz anders mit, als wenn der Ehemann an der Seitenlinie steht. Deshalb drücke ich Cedric ganz fest beide Daumen.“
Der Bergheimer Coach hat damit offensichtlich kein Problem: „Ich kann froh sein eine Frau zu haben, die seit über 30 Jahren den Fußball-Zirkus mitmacht. Ob zu meiner Spieler- oder Trainerzeit: Sie hat mich immer voll unterstützt und dafür bin ich ihr sehr dankbar.“
Cedric junior hat vor dem Familien-Duell eher ein mulmiges Gefühl: „Es ist schon komisch, wenn man gegen den eigenen Vater spielt. Das Duell ist auch für mich etwas ganz Besonderes.“ Rücksicht will er allerdings keine nehmen: „Ich bin auf jeden Fall hoch motiviert. Nicht nur, weil es gegen meinen Papa geht: Wir brauchen dringend Punkte gegen den Abstieg.“ Sympathien für Bergheim oder seinen Vater könne er sich demnach nicht leisten, zumal er Torjäger sei: „Ich will immer treffen. Falls mir das auch am Sonntag gelingen sollte, werde ich aber möglichst weit weg von meinem Vater jubeln.“
Dabei wartet eine hohe Hürde auf ihn und seine Teamkollegen, schließlich stellt der zuletzt acht Mal in Folge siegreiche SVB die mit Abstand beste Abwehr der Liga (nur acht Gegentreffer). Auch diesmal wird der Tabellendritte gut vorbereitet sein. Zumal Gerrit Pirotte die Stärken und Schwächen des besten gegnerischen Torjägers besser kennt als jeder andere: „Ich habe Cedric in Kaldauen seine ganze Jugend lang und auch im ersten Senioren-Jahr trainiert. Er ist sehr schnell und beidfüßig – und besitzt viel Spielwitz. Ich schätze aber auch seine Loyalität.“
Letzteres ist wohl auch der Grund, warum sein Sohn nicht bei ihm spielt: „Als Bergheim und ich uns im April einig waren, hatte Cedric bereits seinen Verbleib in Allner zugesagt. Und er steht nun mal zu seinem Wort. Auch ein Wechsel in der Winterpause kommt für ihn nicht in Frage.“
Bergheimer Trainer warnt vor Allner-Bödingen
Durch seinen Sohn ist der Bergheimer Coach zu einem Edelfan des SV Allner-Bödingen mutiert: „Ich habe in der letzten Saison alle 30 Spiele des SVA gesehen. Da sind wirklich tolle Jungs am Werk. Allner steht in der Tabelle weitaus schlechter da, als es das Potenzial hergibt. Das hat vor allem mit großem Verletzungspech zu tun.“
Entsprechend eindringlich warnt er vor dem kommenden Gegner: „Wer in Birk (5:0, Anm. d. Red.) und bei Umutspor Troisdorf (5:3, Anm. d. Red.) fünf Tore schießt und gewinnt, kann nur gut sein.“ Insbesondere auf die gefährlichen Standards des Gegners werde Pirotte seine Mannschaft gut vorbereiten. Und ganz bestimmt auch auf den mit Abstand gefährlichsten Spieler des SV Allner-Bödingen, seinen Sohn.
Alle A-Liga-Spiele: So., 12.30 Uhr: 1. FC Spich II – Troisdorf 05, 14.30 Uhr: FC Kosova – Niederkassel II, Hellas Troisdorf – RW Hütte, TuS 07 Oberlar – Bröltaler SC, 14.45 Uhr: Inter Troisdorf – U. Troisdorf, TuS Birk – SV Leuscheid, TSV Wolsdorf – TuS Mondorf II, Allner-Bödingen – SV Bergheim.