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Bedrohtes InsektSeltene Schmetterlinge wurden seit Jahrzehnten nicht im Kreis gesehen

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Die Schmetterlingsforscherin Marianne Espeland ist am Museum Koenig in Bonn für seltene Exemplare zuständig.

Rhein-Sieg-Kreis – Der Große Eisvogel wurde zuletzt im Jahr 2001 im Rhein-Sieg-Kreis gesichtet. Darüber informiert die Internetseite der Arbeitsgruppe Schmetterlinge Deutschlands. „Seitdem wurde nichts mehr aus der Region von diesem prächtigen Falter mit fast acht Zentimetern Flügelspannweite gemeldet“, berichtet Marianne Espeland. Sie ist Lepidopterologin am Museum Koenig in Bonn, so lautet die offizielle Berufsbezeichnung der Schmetterlingsforscherin.

Die Raupe eines der größten Tagfalter in Deutschland macht es sich bei der Überwinterung mit einer grünen Bettdecke gemütlich. „Sie schneidet sich aus einem Blatt ein Stück heraus, in das sie sich einwickelt“, schildert Espeland. Warm verpackt an gut geschützter Stelle wartet sie so auf den Frühling.

Rhein-Sieg: Lebensräume der Schmetterlinge werden durch Menschen bedroht

Auch bei Schmetterlingen gibt es Spezialisten, die auf bestimmte Lebensräume spezialisiert sind. Und wenn diese Habitate zerstört werden, verschwinden auch deren Bewohner. So erging es dem Thymian-Widderchen. Feucht- und Auenwälder sind sein Lebensraum. Im Kreis wurde im Jahr 1985 die letzte Sichtung auf dem Portal vermeldet. „Viele Menschen handeln oft unüberlegt“, sagt Espeland. So würden im Kampf gegen den Schädling Eichenprozessionsspinner große Flächen vom Hubschrauber aus oder Einzelbäume vom Boden aus mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt. „Doch dadurch sterben auch alle anderen Schmetterlinge“, gibt die Forscherin zu bedenken.

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Trauermantel, wurden 1947 das letzte Mal im Troisdorf gesehen.

Rund zwei Millionen Schmetterlinge umfasst die Sammlung im Museum Koenig, die Espeland als Kuratorin verantwortet. Viele Falter kamen als Spenden ins Museum. Sie berichtet von einem Soldaten, der während der Schlacht von Stalingrad bei Feuerpausen Schmetterlinge gefangen und diese dann konserviert habe. Diese Exponate seien sogar unbeschädigt nach Deutschland gelangt.

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Ein weiterer Großfalter in der Region war der Trauermantel mit einer Flügelspannweite von bis zu 7,5 Zentimetern. Das letzte Exemplar in der Sammlung des Museums stammt aus dem Jahr 1954. Es ist nun sorgfältig in einer nummerierten Schubladen gesichert und Teil der umfangreichen Rheinland-Sammlung. Auf der Roten Liste der geschützten Tiere befindet sich auch der Dukatenfalter. Das jüngste Exemplar dieses Falters aus dem Kreis in der Sammlung des Museums stammt aus dem Jahr 1947.

„Das Insektensterben ist in den letzten Jahren in den Fokus der Menschen gerückt“, sagt Espeland. Zahlreiche Blühwiesen wurden angelegt, von denen auch Schmetterlinge profitieren könnten. Allerdings seien die Wiesen nicht für alle geflügelten Spezialisten eine Hilfe. „Der Goldene Scheckenfalter ist mittlerweile in ganz Nordrhein-Westfalen kaum noch zu finden“, schildert die Expertin. Feuchtgebiete, die er zum Überleben brauche, seien immer mehr zerstört worden. Das jüngste Exemplar aus dem Kreis in der Sammlung stammt aus dem Jahr 1962 und wurde bei Lohmar gefangen.