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Feiern trotz CoronaTanzflächen der Diskotheken in Rhein-Sieg sind wieder voll

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Disco (132)

Der Schaukelkeller im Hotel Landsknecht in Uckerath feierte Premiere nach dem Lockdown.  

Rhein-Sieg-Kreis – „Vorfreude auf das, was vor uns liegt“ steht auf einem Banner über dem Hotel Landsknecht in Hennef-Uckerath. Es könnte auch heißen: „Endlich geht es wieder los“, denn die Sehnsucht nach Feiern und Tanzen ist nach anderthalb Jahren groß.

Erst Anfang September durften Nachtclubs und Diskotheken wieder öffnen – ohne Abstand und Masken, dafür mit Immunitätsnachweis. Alles bereit für eine ausgelassene Samstagnacht im Uckerather Schaukelkeller und in der Klangfabrik in Siegburg.

Wiedersehen im Schaukelkeller

Um kurz vor 1 Uhr in der Nacht zu Sonntag ist die Stimmung unten im Schaukelkeller „am Siedepunkt“, wie Lukas Thiesen, Prokurist des Hotels, verkündet. Auf der Tanzfläche gibt es kaum ein Durchkommen, Junge wie Junggebliebene bewegen sich zur Musik, als hätte es die anderthalb Jahre Zwangspause nie gegeben. „Everytime We touch“ von Cascada schallt aus den Boxen – eine Art ikonische Hymne nach all der Zeit der Distanz und Abstandsgebote.

Die Bässe dröhnen

„Wir merken, dass die Gäste das unheimlich genießen. Man hat sich lange drauf gefreut, jetzt erleben alle ein Wiedersehen“, sagt Thiesen. Das gesamte Hotel Landsknecht birst an diesem Abend vor Lebensfreude: Unten im Schaukelkeller dröhnen die Bässe, oben tanzen Paare Discofox, in einem der Säle feiert eine Geburtstagsgesellschaft.

Rund drei Wochen habe es gedauert, den Betrieb der Disco wieder hochzufahren: Personal reaktivieren, die Lieferanten kontaktieren, das Sicherheitskonzept anpassen. Seit dem 1. September dürfen Diskotheken wieder öffnen, ohne Masken, Abstand und Plexiglasscheiben.

Türsteher kontrollieren Nachweise

Im Schaukelkeller ging es an diesem Wochenende wieder los. Alle Gäste müssen geimpft oder genesen sein oder einen negativen PCR-Test dabeihaben. Auf die Türsteher kommt damit eine ganz neue Rolle zu. „Sie gleichen das auch immer mit dem Personalausweis ab“, sagt Thiesen. Alles für die große Welcome-Back-Party. Etwas Besonderes hat das Landsknecht-Team für diesen Abend nicht geplant, eben auch, weil alles wie immer sein soll. „Wir wollen einfach zeigen: Wir sind wieder da.“

Vorbereitung läuft

Das Casbah Clubbing in Siegburg öffnet im September noch nicht, aber auch dort laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Der Umbau hat etwas länger gedauert. Mitte Oktober rechnen die Veranstalter auch hier mit der Wiedereröffnung. (mfu)

Der Boden klebt unter den Schuhen, der Schweiß rinnt von der Stirn. Die Scheinwerfer tauchen die Tanzfläche abwechselnd in weißes und lilafarbenes Licht. Alles wirkt vertraut und doch ungewohnt. „Ich denke immer, ich muss jetzt meine Maske aufsetzen, aber mein Kumpel erinnert mich daran, dass ich sie nicht tragen muss“, sagt Tim Trognitz (40).

Der Kumpel heißt Oliver Wassermann und hat den Abend als Geburtstagsgeschenk organisiert. „Wir planen das hier schon seit zwei Monaten und haben nach einem Ort gesucht, wo man feiern kann, wo ein Hotel ist und die Hygieneregeln gewährleistet sind.“

Dafür sind die beiden aus Düsseldorf angereist. Der Schaukelkeller kann bei den Clubs dort echt mithalten, loben sie. Er fühle sich sicher, sagt Wassermann. „Es ist ja ein menschliches Bedürfnis zu feiern, und alle anderen sind ja auch geimpft – das ist hier super geregelt“, findet der 38-jährige.

Junges Publikum tanzt in der Klangfabrik

Bereits das zweite Party-Wochenende erlebt die Klangfabrik in Siegburg. Aus den Boxen schallen Hits der Nuller-Jahre, Kunstnebel hüllt das tanzende Publikum für einige Momente in einen weißen Schleier. „Die, die zu uns kommen, haben auch wirklich Spaß“, stellt Geschäftsführer Pascal Frangenberg fest.

Disco (122)

DJ Packo legt in der Klangfabrik an diesem Abend für ein besonders junges Publikum auf.

Dennoch liege die Auslastung erst bei rund 50 Prozent. „Wir richten uns an Teenager und junge Erwachsene, die sind eben noch nicht alle geimpft. Bei der Ü-30-Party, die wir demnächst planen, werden mehr Leute kommen, weil die Impfquote höher liegt“, vermutet er.

Ständig erreichten ihn E-Mails und Anrufe, ob er für den ersten Tanzabend seit anderthalb Jahren nicht ein Auge zudrücken könne. Doch die Türsteher achten genau auf den 3-G-Nachweis.

„Pro Abend kommen auch 50 bis 60 Leute, die nur einen Antigen-Schnelltest haben“, berichtet Frangenberg. „Wir klären sie dann auf, dass sie einen PCR-Test brauchen. Das verstehen nicht alle, aber wir haben die Gesetze ja nicht gemacht.“

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Auch die Klangfabrik habe ihr Hygienekonzept überarbeitet. „Unsere Lüftungsanlage ist ohnehin sehr gut, sie tauscht die komplette Raumluft in zehn Minuten einmal komplett aus. Außerdem haben wir neue Luftfilter einbauen lassen.“ Frangenberg ist sich sicher: „In den nächsten Wochen wird es noch voller werden.“