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Real in Sankt AugustinSupermarktfiliale schließt und entlässt 120 Mitarbeiter

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Real_Huma

Der Real-Markt im Huma schließt in zwei Monaten.

Sankt Augustin – 120 Mitarbeiter von Real im Huma-Einkaufszentrum bekommen die Kündigung. Das teilte Real-Pressesprecher Markus Jablonski mit: „Wir stellen den Geschäftsbetrieb des Standortes in Sankt Augustin zum 30. Juni ein.“

Hintergrund für diese Entscheidung sei der Umstand, dass der Eigentümer bereits mit einem anderen Unternehmen einen Anschlussmietvertrag abgeschlossen habe. „Dieser nachfolgende Betreiber plant vor der Wiederöffnung nach unseren Informationen zunächst, umfassend umzubauen“, so Jablonski. Dies werde zeitlich so umfangreich sein, dass die Voraussetzungen für einen Betriebsübergang in diesem Fall nicht vorlägen.

Frist von drei Monaten wird überschritten

Das Gesetz sehe vor, dass ein neuer Betreiber, wenn er an derselben Stelle ein gleiches Geschäft innerhalb von drei Monaten eröffne, das Personal der vorherigen Betreibers übernehmen müsse. „Durch die Umbauarbeiten wird diese Frist jedoch überschritten“, erläutert Jablonski. Ein Sozialplan werde jetzt erstellt.

Die Jost-Hurler-Gruppe, die das Huma-Einkaufszentrum betreibt, bestätigte auf Nachfrage dieser Zeitung den Vorgang nicht. Es sei noch kein offizielles Schreiben eingegangen. „Es ist kein Geheimnis, dass Real seinen Betrieb kurzfristig aufgeben will“, sagte Pressesprecher Steffen Warlich auf Nachfrage der Redaktion.

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, die Gespräche für eine sehr erfreuliche Nachfolge im Bereich des Lebensmittel-Einzelhandels sind erfolgreich abgeschlossen. Es bedarf lediglich noch der Einigung mit Real über die vorzeitige Vertragsauflösung.“

Neues Kapitel im Einkaufszentrum

Damit beginnt im Huma ein völlig neues Kapitel. Der Real-Markt im Einkaufszentrum galt als Magnet für Kunden und war langjähriger Mieter. Durch die Nutzung der Verkaufsflächen mit einem Lebensmitteleinzelhändler bleibt dieser Kundenanziehungspunkt grundsätzlich auch erhalten. Im Gespräch für die Nachfolge der Ladenflächen waren die Discounter Lidl oder Aldi beziehungsweise Rewe oder Edeka. Alle vier benötigen jedoch nicht wie bisher Real beide Etagen, deshalb ist ein Umbau der Flächen nötig.

Beim Gang durch das Einkaufszentrum fallen verklebte Schaufenster auf. Ein Zeichen dafür, dass die Läden nicht vermietet sind. „Aktuell beläuft sich der Leerstand auf lediglich rund 15 Prozent der Flächen“, entgegnet Warlich .

„Gefühlt“ sei er Leerstand leider höher, da eine größere Anzahl kleinerer Mieteinheiten, gerade im ersten Obergeschoss, bislang nicht habe vermietet werden können und in Folge der Entwicklungen der vergangenen Jahre – Onlinehandel und Corona – eine Vollvermietung vieler kleinerer Flächen unwahrscheinlicher geworden sei. Dies sei auch der Grund für die konzeptionelle Neuausrichtung des ersten Obergeschosses zum Outlet, das neue Kreise sowohl an Kunden als auch Mietern erschließen könne.

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„Huma muss einen bestimmten Anteil seiner Flächen an Bekleidungsanbieter vermieten“, erläutert Rainer Gleß, Technischer Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin. Durch die neue Outlet-Ebene sei dies gewährleistet. Gleß sieht darin eine Weg, dass Huma „weiter attraktiv für die Region“ bleibe. Das Einkaufszentrum mit seinen Grünflächen sei an zentraler Stelle der Stadt durch den Umbau auch deutlich attraktiver geworden als „der von Parkplätzen umgeben Betonklotz von früher“.

Warlich zeigt sich mit der Entwicklung zufrieden: „Als Familienunternehmen, das dem Standort und auch der Stadt Sankt Augustin seit gut 45 Jahren eng verbunden ist, legen wir unser Augenmerk nicht auf kurzfristige Renditeziele, sondern auf die langfristige Wertentwicklung unserer Immobilien“, sagt Warlich. Hierzu sei man mit der Weiterentwicklung zu einer Hybrid-Mall, die Nahversorgung, Shopping und Outlet unter einem Dach vereine, „sicherlich auf dem richtigen, zukunftssichernden Weg“.