Vermieter überraschtNettomarkt in den Südarkaden in Sankt Augustin schließt endgültig
Sankt Augustin – Der Nettomarkt in den Südarkaden schließt am 15. Januar. Das Lebensmittelgeschäft gegenüber dem Shoppingcenter Huma wird bisher von vielen Menschen genutzt, die kleine Besorgungen für den täglichen Bedarf machen. Bis zum Rand vollgepackte Einkaufswagen sah man dort aber eher selten.
Wir können unseren Auszug bestätigen, leider entspricht der Standort des Ladenlokales nicht mehr unseren Kriterien für ein optimales Einkaufserlebnis. Wir werden weiterhin eine Nahversorgung in Sankt Augustin haben in den Filialen Am Engelsgraben, Pleistalstraße, Gutenbergstraße sowie Frankfurter Straße“, so Christina Stylianou, Leiterin der Netto-Unternehmenskommunikation, auf Nachfrage der Redaktion.
Inhaber spricht von Hinhaltestrategie
Der Inhaber der Immobilie, die „Immovation Immobilien“, fühle sich „von der plötzlichen endgültigen Kündigung vollkommen überrascht“, so Manuela Schreiber, die das Objekt betreut. Netto habe „eine Hinhaltestrategie“ gefahren. „Zuerst haben sie gekündigt, dann die Kündigung infrage gestellt und mit uns verhandelt“, schildert Schreiber auf Nachfrage den Vorgang.
Plötzlich seien die „durchaus hoffnungsvollen Gespräche aus heiterem Himmel abgebrochen worden“. Selbstverständlich hätte Immovation „das Ladenlokal nach den Wünschen von Netto umgebaut“, fügt sie hinzu. Gespräche mit Architekten seien bereits geführt worden. Der Umbau hätte unter finanzieller Beteiligung von Netto gemacht werden sollen, „wir hatten im Zuge der Verhandlungen jedoch bereits zugesichert, dass wir die seit Jahren geltende Miete nicht erhöhen werden“, so Schreiber.
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Auf jeden Fall solle nun wieder ein Lebensmitteleinzelhändler in das Ladenlokal. Erste Gespräche würden schon geführt, berichtet die Prokuristin. Die Stadt hat langfristige Pläne zur Belebung des Zentrums. Auf der großen Parkplatzfläche vor der Hochschule sollen neue Wohnungen entstehen. Rund 2000 Menschen leben in den zentrumsnahen Quartieren Spichelsfeld, Von-Claer-Straße und Europaring.
Das alles gehört zum Einzugsgebiet des Netto-Marktes. Deshalb ist der Technische Beigeordnete Rainer Gleß nicht erfreut über die Schließung des Geschäftes. Er denkt dabei auch an „ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind“. Für sie sei der Lebensmittelmarkt in den Südarkaden eine Möglichkeit gewesen, „schnell mal was einzukaufen“. Dass der Inhaber nun nach einem neuen Lebensmitteleinzelhändler für den Standort sucht, sieht Gleß positiv.