Nach Verlust des HerzzentrumsAsklepios Kinderklinik sieht sich gut aufgestellt
Sankt Augustin – „Wir sind und bleiben eine echte Klinik für alle Kinder.“ Nach dem Verlust des Herzzentrums der Asklepios Kinderklinik und der darauf folgenden monatelangen politischen Diskussion um den Fortbestand des Krankenhauses ist es Geschäftsführung und ärztlicher Leitung des Hauses erkennbar ein Anliegen, positive Nachrichten zu verbreiten – zumal das Haus in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert.
„Das hat Unruhe ins Haus getragen und damit sicherlich auch viele gute Nachrichten und hervorragende Entwicklungen innerhalb der Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin zuweilen übertönt“, bilanziert Stefanie Wied die vergangenen Monate. Wied ist seit Oktober vergangenen Jahres Geschäftsführerin der Klinik.
Im vergangenen Jahr hatte der Asklepios-Konzern die Zukunft seines Sankt Augustiner Krankenhauses in Frage gestellt, nachdem die Bonner Uniklinik Ärzte und Pflegekräfte des Herzzentrums abgeworben hatte – staatlich subventioniert, wie man bei Asklepios damals beklagte.
Inzwischen sieht man sich in Sankt Augustin trotz dieses Rückschlages und seiner erheblichen finanziellen Folgen für die Zukunft gut aufgestellt.
„Die Kinderklinik war, ist und bleibt ein Ort für eine hochprofessionelle, interdisziplinäre und weithin gefragte Neugeborenen-, Kinder- und Jugendmedizin“, betont Wied. Mit den Veränderungen der vergangenen Jahre sei in der Kinderklinik keine medizinische Lücke entstanden. Das betont bei der Pressekonferenz zum Klinikjubiläum auch Prof. Dr. Gerd Horneff, der ärztlicher Direktor und Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin. Die Klinik habe in den vergangenen Monaten „bestehende Professionen“ erweitert und neue Spezialisierungen aufgebaut.
Neues Zentrum für operative Medizin und Kindernotfall-Trainingszentrum
So habe die Intensivstation größere und noch besser ausgestattete Räume erhalten. Auch der Aufwachraum für die Zeit unmittelbar nach einer Narkose sei neu gestaltet worden. Mit Unterstützung seines Fördervereins habe das Krankenhaus einen hochmodernen Computertomographen, der die Strahlenbelastung für die jungen Patienten deutlich verringere.
Ein eigener chirurgischer Schwerpunkt sei das neue Zentrum für operative Medizin unter der Leitung von Prof. Dr. Martina Messing-Jünger. Die Kinderneurochirurgin ist Expertin für medizinisch anspruchsvolle und komplexe Operationen an der Wirbelsäule oder dem Gehirn. Neben der technisch hochmodernen Diagnostik und Therapie von Fehlbildungen und Erkrankungen arbeitet das Zentrum für operative Medizin auch an der Früherkennung und Prävention.
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„Ein Augenmerk des Zentrums liegt auf der Früherkennung von Hirnblutungen bei Kindern. Wir erarbeiten derzeit ein Konzept, das Kinder- und Jugendmedizinern anderer Fachrichtungen, aber auch Eltern und Betreuende von Kindern für die Symptome und die Gefahren einer kindlichen Hirnblutung sensibilisieren wird“, erläutert Messing-Jünger.
Neuer Baustein im Klinik-Konzept ist das Kindernotfall-Trainingszentrum. Es soll Kinder und Eltern, aber auch Erzieher und Betreuer von Kindern für medizinische Notfälle bei Kindern und deren Erstversorgung sensibilisieren. „Dieses neue Kindernotfall-Trainingszentrum ist in der Region ein einmaliges Angebot, dessen Vorbereitungen derzeit in den letzten Zügen ist“, kündigt Beatrix Wiebe an, Leiterin der Abteilung Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin.