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Galerie RadickeEiner der berühmtesten türkischen Künstler stellt in Sankt Augustin aus

Lesezeit 2 Minuten
Werner Reuber hinter seinen Skulpturen, Mehmet Güler vor seinen Gemälden.

Werner Reuber hinter seinen Skulpturen, Mehmet Güler vor seinen Gemälden.

Bis 30. August zeigt Galeristin Jutta Radicke die Werke von Mehmet Güler und Werner Reuber.

Mit ihrer Art der Präsentation der Bilder und Skulpturen Mehmet Gülers und Werner Reubers hat Galeristin Jutta Radicke ein fesselndes Gesamtwerk geschaffen. Sie hatte in den Tagen vorher den Gemeinsamkeiten hinsichtlich Farbe, Ausdrucksstärke sowie ihrer figurativen, gegenständlichen oder abstrakten Nähe zueinander nachgespürt und in Verbindung gebracht.

„Ich kann das“, sagt sie: „Das Hängen, das Anordnen, das Kombinieren ist, was ich am meisten vermissen würde, wenn ich einmal aufhören würde – was ich nicht machen werde.“ So überrascht Radicke die beiden bei der Vernissage anwesenden Künstler mit einem gewissen Stolz und Freude im Gesicht mit Arrangements, in denen beider Werke voneinander profitieren.

Die schwarzen Wände der Galerie unterstreichen die Farbkraft der Gemälde

Von „gelungener Komposition“ sprach der 1944 geborene Mehmet Güler, der zu den bekanntesten türkischen Künstlern zählt, seinen Lebensmittelpunkt indes seit den 70ern in Deutschland hat. Die schwarzen Wände der Galerie und der Einsatz der Leuchtmittel unterstreichen die Farbkraft seiner Gemälde, die zu seinem Markenzeichen wurden.

Ein Bild mit kräftigen Rottönen.

Mehmet Gülers „Genuss der Hitze“.

Auf Großflächigkeit setzt Güler mit kontrastierenden Farben, die den Betrachter verharren lassen. So erreichen „Genuss der Hitze“ und „Meeresstille“ ihr Ziel beim Betrachter. Die zunächst abstrakt anmutende rot-farbenglühende Illustration der Hitze wird ebenso nach und nach gegenständlich wie seine Auslegung der Meeresstille, wobei das mit flüchtigen Bleistiftstrichen integrierte, gleichnamige Heine-Gedicht verstärkende Wirkung hat.

Meisterschüler von Gerhard Richter zeigt Terracotta-Figuren

Werner Reubers Terracotta-Figuren tragen nur scheinbar belanglose Wesenszüge. Sie sprechen an, verschmitzt oder erhaben. Der 78-Jährige fühlt sich eher im Expressionismus zu Hause, blieb zeitlebens bei der gegenständlichen Kunst, in Holzschnitten ebenso wie beim Aquarell. Eine Nähe spürt er zu Munch, Lüpertz und Penck. „Mein Thema ist immer der Mensch“, unterstreicht er.

Eine Terracotta-Skulptur, die zwei miteinander verbundene Köpfe zeigt.

Werner Reubers Skulptur „Zwilling“.

Wobei er selten von festen Plänen ausgehe: „Ich nehme es mir nicht vor, habe keinen Plan. Ich habe den Ton in der Hand, dann entwickelt es sich aus der Hand heraus und aus Lust und Laune“, schildert der Düsseldorfer, einst Meisterschüler von Gerhard Richter. Bei konkreten Arbeiten weiß er zielstrebig voranzugehen. Da wird dann aus dem Jäger ein solcher, Geduld ausstrahlend, ruhig, von Pflanzen und seinem Jagdhund umgeben.


Die Ausstellung ist bis zum 30. August in der Galerie Radicke, Eisenachstraße 33, zu sehen. Geöffnet nach Vereinbarung unter 02241/335773 oder per E-Mail.