Hochschule Bonn/Rhein-SiegFachhochschule will auf klimaneutrales Gas umsteigen
Sankt Augustin – Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg deckt ihren Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien, eigene Photovoltaikanlagen entlasten die CO2-Bilanz zusätzlich. Die Ersparnis betrage jährlich etwa 1150 Tonnen CO2 im Vergleich zum Bezug von konventionellem Strom, so die Hochschule.
Im Sommersemester 2020 startete das Projekt „Klimaneutrale Energieversorgung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg“, in dem Studierende des Studiengangs Nachhaltige Ingenieurwissenschaft den Energieverbrauch der Hochschule am Standort Sankt Augustin ausgewertet und Wege zur CO2-Neutralität aufgezeigt haben. Jetzt prüft die Hochschule, wie sie diesem Ziel näherkommt.
Verbesserungspotenzial gibt es bei der Wärmeversorgung. Das Gebäude wird zu einem kleinen Teil mit Nahwärme aus einem umweltfreundlichen Blockheizkraftwerk versorgt. Hierdurch entstehen CO2-Emissionen von etwa 75 Tonnen jährlich. Den weitaus größeren Anteil macht aber die Wärmeversorgung über die Gaszentralheizung aus.
Das könnte Sie auch interessieren:
Durch den Gasverbrauch werden jährlich etwa 550 Tonnen CO2 freigesetzt. Daran werde nun gearbeitet. „Aktuell liegen die Lieferverträge für die Gasversorgung fest“, erläutert Projektleiter Professor Dieter Franke. „Es ist aber im Gespräch, auf CO2-freies, zertifiziertes Gas umzusteigen und hierdurch auch bei der Wärmeversorgung CO2-neutral zu werden.“
Mensa wird mit Solarthermie versorgt
Die Hochschule besitzt schon eine solarthermische Anlage für die Mensa. Ebenso gibt es zwei kleine Photovoltaikanlagen, die zusammen jährlich 40.000 Kilowattstunden Strom liefern. Dies entspricht in etwa dem Verbrauch von zehn Vierpersonenhaushalten und spart 16 Tonnen CO2 im Vergleich zum Bezug von Strom aus dem Strommix.
Zusätzlich hätten die Studierenden im Projekt für alle Dächer der Hochschule und für die Parkplätze Photovoltaikanlagen im Detail geplant.
Würde dieses Potenzial ausgeschöpft, könnten am Standort in Sankt Augustin Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1476 Kilowatt aufgebaut werden, die einen Jahresertrag von 1.275.000 Kilowattstunden elektrischer Energie CO2-neutral liefern könnten. Würde diese Strommenge ins öffentliche Netz eingespeist, könnten 320 Vierpersonenhaushalte mit Strom versorgt werden und 520 Tonnen CO2 gegenüber dem aktuellen Strommix eingespart werden.