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Sankt AugustinMit dem „Walking Bus“ gehen Schulkinder gemeinsam

Lesezeit 3 Minuten

Auch an der Straße Am Eichelkämpchen gibt es eine Haltestelle für den „Walking Bus“.

  1. Wie können Kinder sicher in die Schule kommen?
  2. In Sankt Augustin wurde eine ganz neue Idee entwickelt: Der „Walking Bus“
  3. An 26 Haltestellen und mehreren „Linien“ sammelt die Fußgängergruppe die Schulkinder ein.

Sankt Augustin – Die Viertklässlerin Rebecca von der Grundschule „Am Pleiser Wald“ ist der heimliche Star des neuen „Walking Bus“ in Sankt Augustin. Bei einem Wettbewerb wurde ihr gemaltes Bild ausgesucht, das nun in der Nähe der Schule auf 26 Halteschildern verewigt ist. Seit Beginn des Schuljahres können die Schüler nicht nur mit dem richtigen Bus zur Schule kommen, sondern sich auch an markanten Stellen treffen, um gemeinsam nach Fahrplan als „Walking Bus“ gemeinsam den Schulweg zu absolvieren.

Auf zehn Strecken in Sankt Augustin unterwegs

Für die 55 Kinder gibt es zehn Strecken mit zwei bis vier Haltepunkten. Die längste Strecke beträgt 27 Gehminuten. Die 26 Halteschilder weisen auf die Halteplätze hin. Darunter hängen mindestens ebenso viele Fahrplantaschen mit den exakten Uhrzeiten, wann die anderen Kinder kommen.

Anfangs halfen „Busfahrer“

Um die Verbindlichkeit der Teilnahme am Walking Bus sicherzustellen und den Versicherungsschutz nicht zu gefährden, melden die Eltern ihre Kinder im Sekretariat der Schule an und verpflichten sich, ihr Kinder regelmäßig und pünktlich zur Haltestelle zu schicken. Sieben Eltern sowie sieben Vertreter engagierten sich anfänglich als „Busfahrer“ und zeigten den Kindern morgens den Fußweg und die Abläufe. Nach vier bis sechs Wochen konnten die Kinder die Strecke allein bewältigen und in der Gruppe selbstständig zur Schule laufen. (que)

Das bislang einzigartige Konzept in der Stadt Sankt Augustin ist innerhalb eines Jahres entwickelt worden und wurde nun von dem ersten Beigeordneten Rainer Gleß, dem Schulleiter Alexander Diel sowie Eltern und Kindern vorgestellt. „Mich freut vor allem, dass die Initiative aus der Elternschaft kam. Die Idee ist so einfach: Gemeinsam sicher zur Schule gehen und somit nicht übersehen zu werden“, sagte Gleß. Das 5000 Euro teure Projekt wurde von der Bezirksregierung gefördert. Andere Schulen haben sich auch schon dafür interessiert.

Kinder bewegen sich freiwillig mehr

„Unsere Schülerschaft kommt aus dem gesamten Stadtgebiet. Wir wollten damit auch die Kinder in Bewegung bringen und zu verantwortlichen Teilnehmern im Straßenverkehr machen“, sagt Schulleiter Diehl. Die Kinder kämen deutlich entspannter zur Schule. Er hofft auf eine lange Lebenszeit des „Walking Bus“.

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Ein großes Team aus Eltern, Schule, Stadtverwaltung und Polizei stand hinter der Ausarbeitung des Projektes. Federführend waren sechs Elternteile, die mit Unterstützung der vorgenannten Kooperationspartner fast ein Jahr lang ehrenamtlich in zahlreichen Abendstunden Ideen entwickelten.

Die Plätze mussten gefunden oder Versicherungsfragen geklärt werden. Neben der Mobilitätsmanagerin der Stadt, Yasmin Bies, halfen vom Ordnungsamt Thomas Müller und Yvonne Stieler, Ernst Reuter von der städtischen Abteilung Kinder und Schule, Verkehrsplaner Matthias Hennig sowie die Polizistin und Verkehrserzieherin Karin Feuerstarke und der Bauhof.