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Wohnungen für 400 MenschenPolitik diskutiert über Pläne für Areal in Menden

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Viel Grün soll das neue Baugebiet auf dem Gelände der alten Gärtnerei prägen – so der erste Entwurf.

Sankt Augustin – „Es geht um die größte innenstädtische Fläche ihrer Art“, beschrieb Beigeordneter Rainer Gleß das Projekt: die Bebauung auf dem Areal der alten Gärtnerei in Menden. 189 dringend benötigte Wohneinheiten für rund 400 Menschen sollen dort Platz finden. „Freistehende Einfamilienhäuser sind nicht geplant“, so Gleß, der an der Uni in Berlin den interdisziplinären Studiengang mit den Schwerpunkten Stadt- und Regionalplanung absolviert hat. Er möchte, dass durch „eine progressive und zukunftsweisende Bebauung ein Leuchtturmprojekt für die ganze Region“ entsteht. Es soll „nichts von der Stange gebaut werden“. Die Fläche sei „ein Juwel“.

Die Stadt stehe am Anfang einer Mobilitätswende. Die „Weichen für die Zukunft“ müssten jetzt gestellt werden. Auch die Klimaveränderungen sollten bei dem Projekt berücksichtigt werden, so Gleß, der auf begrünte Flachdächer setzt, die „Niederschlagswasser bei starken Regenfällen kurzzeitig speichern können“. Damit das auch umgesetzt wird, möchte die Stadt mit dem Investor „Wohnkompanie“ einen Vertrag schließen.

Sankt Augustin: Was soll im Vertrag stehen?

Doch was soll in dem Vertrag niedergeschrieben werden? Das war Thema bei der Sitzung des Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschusses. Wichtig war allen Fraktionen die Aufteilung der Stellflächen für Fahrzeuge. Und die Forderungen gingen weit auseinander. So kann sich die CDU vorstellen, dass pro Wohneinheit zwei Parkplätze geschaffen werden; die Grünen würden am liebsten so wenig oberirdische Stellfläche wie möglich haben, dafür mehr Parkplätze in Tiefgaragen. Sie fordern, dass ein „Parkraumkonzept vorgelegt wird, das für die Anwohner die Anreize zur Nutzung öffentlicher Stellplätze reduziert“.

Die SPD möchte die Anzahl der oberirdischen Stellplätze für Behinderte erhöhen. Und nicht nur das. Die Sozialdemokraten könnten sich sogar vorstellen, Abstellflächen für „Wohnmobile, Wohnanhänger, Lastenanhänger, Motorräder oder Roller und Carsharing-Angebote einzurichten“. Dazu sollten mindestens „25 Prozent der oberirdischen Parkplätze für E-Mobilität eingerichtet werden.“

Vertreter des Investors zeigen sich erstaunt

Diese Forderungen führten zu Diskussionen, über die sich die Vertreter des Investors „Wohnkompanie“ erstaunt zeigten. Eigentlich sei im Vorfeld Grundsätzliches besprochen worden. „Dazu gehören auch drei Blocks für den sozialen Wohnungsbau“, wie Projektentwickler Stefan Nagel berichtete.

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Die SPD hatte in einem Antrag gefordert, eine bessere „Durchmischung der Wohnanlage mit Geförderten- und Eigentumswohnungen zu erreichen“. Die „Konzentration des gesamten geförderten Wohnungsbaus in drei separierten Gebäuden“ widerspreche wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema Integration und sei „nicht zeitgemäß“. Nagel meinte dazu, dass einige Politiker vielleicht „eine falsche Vorstellung“ von Mietern des sozialen Wohnungsbaus hätten. Solche Förderung bekämen Familien mit Kindern relativ schnell.

Die Ausschuss-Mitglieder erkannten nach einer Sitzungsunterbrechung, dass noch viel Klärungsbedarf besteht. So wurde die Entscheidung über die Inhalte des städtebaulichen Vertrages auf Mittwoch, 24. Juni, vertagt.