Sankt Augustin – Der 12.000-Einwohner-Stadtteil Menden soll wachsen: Auf dem Gelände der alten Gärtnerei bietet ein neues, attraktives Wohnviertel künftig Platz für rund 450 Menschen, eine Kita und viel Grün. Ein neuer Supermarkt wird allerdings nicht gebaut. Und der Marktplatz bleibt erhalten. Dafür sprach sich jetzt einstimmig der Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss aus bei Enthaltung der Grünen.
Im Vorfeld waren die Planungsvarianten mit großflächigem Einzelhandel auf erhebliche Bedenken gestoßen, zuletzt warben nur noch die Grünen für einen Vollsortimenter (wie Rewe in Niederpleis), der allerdings mindestens eine Verkaufsfläche von 1400 Quadratmetern beansprucht hätte.
Geschäfte an der Burgstraße fürchteten Konkurrenz durch Supermarkt
Das Areal sei „der offensichtlich letzte verfügbare Bereich“, um einen solchen Supermarkt nahe der Burgstraße realisieren zu können, so der Grünen-Vorsitzende Martin Metz. Das könnte ein städtebaulich attraktives Gebäude sein mit Verkaufsräumen im Erdgeschoss und Wohnungen in den Obergeschossen. Würden Marktplatz und Marktstraße ansprechend und barrierefreie gestaltet, hätte ein Vollsortimenter im neuen Viertel den Einzelhandel an der nur wenige Hundert Meter entfernten Burgstraße stärken können, so Metz.
Das sahen die Geschäftsleute an der Burgstraße allerdings überwiegend anders. Sie befürchteten massive Konkurrenz und in der Folge Leerstände. Und das Aus für den kleinen Nahkaufladen. Nach der Schließung von Kaiser’s hatte sich erst nach jahrelanger Durststrecke ein Betreiber für das Lebensmittelgeschäft gefunden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Mit dem Discounter Lidl findet sich ein zweiter, größerer Anbieter etwas außerhalb des Zentrums. Ähnlich weit entfernt gibt es einen Netto-Markt an der Mittelstraße. Das Angebot komplettieren ein Bauernhof mit Obst und Gemüse und ein Bioladen an der Siegstraße. An der Burgstraße gibt es unter anderem Ärzte, eine Apotheke, Augenoptiker und Gastronomie. Von dem Viertel mit 160 Wohnungen in zwei- bis dreigeschossigen Häusern könnten alle profitieren.
Gute Verkehrsanbindung
Der Investor Ten Brinke erwartet eine große Nachfrage, zumal es mit dem Busbahnhof und dem etwa 1,5 Kilometer entfernten Bahnhof Menden eine gute Verkehrsanbindung gibt. Der städtebauliche Entwurf von Stadtverwaltung und Investor sieht 160 Pkw-Stellplätze in Tiefgaragen vor, dazu 70 Stellplätze oberirdisch. Dazu kommen begrünte Fußwege und ebenerdige Fahrradabstellplätze. Die Kindertagesstätte soll Platz für vier Gruppen haben.
Nun muss nur noch der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch, 10. Oktober (18 Uhr, Ratssaal), die notwendige Änderung des Bebauungsplans beschließen. Dann folgt der förmliche Bauantrag. Wenn es schnell geht, könnten schätzungsweise in einem Jahr die Bagger anrollen.