Mit rund 1800 Teilnehmern war der Karnevalszug in Sankt Augustin dieses Jahr besonders groß. 500 Mitwirkende steuerte die LVR-Frida-Kahlo-Schule bei.
„Wir sind alle bunt!“Die schönsten Bilder vom Karnevalszug in Sankt Augustin
Mit etwa 40 Gruppen und gut 1800 Teilnehmern zog in diesem Jahr ein ungewöhnlich großer Zug durch Sankt Augustin. Allein gut 500 Mitwirkende steuerte die LVR-Frida-Kahlo-Schule bei, die 1973 als „Rheinische Schule für Körperbehinderte“ gegründet wurde.
Die Teilnahme am Zoch sollte nicht nur ein Höhepunkt der Feiern zum 50-jährigen Bestehen bilden, gleichzeitig wollte die Schule unter dem Motto „Wir sind alle bunt!“ auch ein Zeichen für gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion setzen. Dafür wurde ein doppelstöckiger Karnevalsmusik-Truck, zwei Schulbusse samt Bagageanhängern und 22 Klassenbollerwagen an den Start gebracht.
Unzählige Porträtfotos von Schülerinnen und Schülern zierten die Wagen, die so die Vielfalt dieser Schule in Szene setzen. Zusätzlich gab es ein „Zelt-am-Zug-Biwak“, wo weitere Schülerinnen und Schülerinnen, Eltern und Lehrern ihrer Gruppe zujubelten. Die Schüler der Hans-Christian-Andersen-Schule griffen zum Blaumann und machten die Baustellen-Situation im Ort zum Thema.
Inklusion im Karneval in Sankt Augustin
Die „Mülldorfer Mädels und Jungs“ feierten 25 Jahre Zugteilnahme, und die Damen der Karnevalsgesellschaft „Sonnenschein 1929“ waren mit ihren bunten Kostümen wieder mal die Hingucker. Die Bewohner von „Der Karren – Selbstbestimmt leben“ bewiesen neben der Frida-Kahlo-Schule, wie gut Inklusion im Karneval funktionieren kann.
Die Sankt Augustiner SPD zeigte mit ihrem Wagen, dass man trotz zuletzt ernüchternder Wahlergebnisse das Feiern nicht verlernt hat. Die Pfarrjugend von St. Maria Königin griff unter dem Motto „Wir rocken’ s wieder“ zum Leder-Outfit, und der ASV Sankt Augustin hielt nach dem blamablen Auftritt der deutschen Nationalelf wacker die Fahne der Kicker hoch.
Auch der Freundeskreis „Los Pleesos“ ließ es von seinem Wagen noch einmal ordentlich qualmen, ehe mit Prinz Walter III. und Augustina Uschi III. der Höhepunkt des Umzugs nahte, das Prinzenpaar, das in diesem Jahr endlich zum Zuge kam. Dicht bevölkert waren die Bürgersteige am Zugweg, wo sich Piraten, Bienen und Außerirdische tummelten. Hier standen „Ur-Augustiner“ neben Kindern mit türkischem Wurzeln und dem Nachwuchs von Geflüchteten aus der Ukraine. Spätestens beim Ausruf „Kamelle!“ gab es dann aber keine Sprachbarriere mehr.