„Hier ist einiges zu tun“Abriss und Neubau der Marktplatte in Sankt Augustin beginnt
Sankt Augustin – Mit einem hohen Bretterzaun sind große Teile des Karl-Gatzweiler-Platzes abgesperrt. Bagger haben mit Abrissarbeiten begonnen. Die seit Jahren diskutierten Umbauarbeiten sind in vollem Gange. Ziel der Sanierung ist, dass die Fläche zukünftig als lebendiger Platz wahrgenommen wird und damit mehr Leben bekommt.
Für viele Menschen hat das Zentrum der Stadt den Charme der 70er Jahre. „Der Bereich zwischen Rathaus, Huma, Ärztehaus, Hotel Regina und Konrad-Adenauer-Stiftung entstand zwischen 1976 und 1983“, sagt Stadtpressesprecherin Carolin Trost.
Damals sei industriell mit Fertigteilen geplant worden. „Diese Bauten sind aus heutiger Sicht nicht langlebig“, sagt Beigeordneter Rainer Gleß über die Fläche, die auch als Marktplatte bezeichnet wird.
„Zuletzt wurde 1997 saniert“, berichtet Trost. Fast 25 Jahre später ist dies wieder nötig. In der Garage, die unter dem Platz liegt, tropft es teilweise von der Decke. Kleine Stalaktiten wie in einer Tropfsteinhöhle haben sich schon gebildet. Verrostete Bewehrung hat den Beton gesprengt. „Hier ist einiges zu tun“, stellt ein Bauarbeiter fest, der gerade Material sortiert. Die Sanierung ist die eine Sache, der zeitgemäße Umbau die andere.
15 Monate sind für den Umbau angesetzt, der das Konzept der Fläche vor dem Rathaus grundlegend verändern wird. Der Neubau des Huma mit seinen Straßencafés zum Platz hin sei ein wichtiger erster Schritt zur Wiederbelebung des Platzes gewesen, hatte Gleß bei einer Sitzung des Rates betont. Nun sei es an der Zeit, auch den Marktplatz so umzugestalten, dass er zum „Lebens- und Erlebnisraum“ werde.
Der bestehende Höhenunterschied zwischen Rathaus und Huma, der schon immer als Barriere wahrgenommen wurde, wird nivelliert. Die beiden Ebenen werden durch eine neue Treppenanlage mit Sitz- und Treppenstufen verbunden.
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Bei Veranstaltungen kann diese entweder als Tribüne oder als Sitzreihen genutzt werden. Die obere Platzebene wird angepasst, um den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen durch die angrenzende Außengastronomie und der bestehenden Achse zwischen Stadtbahnhaltepunkt, Rhein-Sieg-Gymnasium, Hochschule und dem Zentrum-West Rechnung zu tragen. Die vorhandenen Spielgeräte werden restauriert, neue kommen hinzu und erhalten einen neuen Standort, wie Trost berichtet.
Die Maßnahme wird im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes „Sankt Augustin Zentrum“ gefördert. Die Baukosten belaufen sich inklusive der Planungskosten auf rund 3,77 Millionen Euro.