Zuschauer wird ZauberlehrlingSankt Augustiner „Trixxer“ bieten Show im Internet an
Sankt Augustin – Der Spitzhut sitzt, Stab und Skatspiel liegen bereit, die Assistentin klaubt schnell noch Besteck aus der Schublade. Der Countdown läuft mit Musik, in wenigen Minuten werden zwei der besten deutschen Magier ihre Mitmach-Show zeigen, in etlichen Wohnzimmern zugleich. Keine Zauberei, sondern ein Livestream aus Sankt Augustin. Für uns erprobte Zauberlehrling und Redaktionskollege Klaus Heuschötter das Format „Trixx@Home“.
Wenn die Menschen nicht zu ihnen strömen dürfen wegen des vermaledeiten Virus’, dann kommen die Künstler Albin Zinnecker und Ingo Brehm halt ins Haus, ohne Ansteckungsgefahr, die Digitalisierung macht’s möglich. Nach Buchung der Online-Tickets haben die Zuschauer den Zugangscode per E-Mail erhalten und danach ein paar Erinnerungen: „In einer Woche, in zwei Tagen, in wenigen Stunden geht es los.“ Nicht alles funktioniert virtuell: Das Zaubertrixxer-Päckchen, gebracht vom guten, alten Postboten, verbreitet mit Popcorn, Gummibärchen und einigen Utensilien fassbare Vorfreude.
Zugangscode per E-Mail
Kameras angeklickt, die Mikrofone aus: Die Magier – ganz ohne Hüte und Klimbim – machen sich mit ein paar munteren Wortwitzchen warm. Der blonde Albin und der dunkelhaarige Ingo stehen vor einer weißen Backsteinwand, blicken in die Kamera und zugleich in die Wohnräume in Bamberg und Beuel, München, Troisdorf, Lohmar, Sankt Augustin und Hürth. Die Zuschauer-Galerie am oberen Bildschirmrand lässt sich von allen per Mausklick betrachten. Die meisten Gäste sind gut zu sehen, der hohe Hut unseres Zauberlehrlings leider nicht in Gänze; bei einigen Familien herrscht Kinoatmosphäre, sie bleiben im Dunkeln.
Nur ihre Hände sind zu sehen, wie sie ganz nah vor den Monitoren wedeln – das Duo übt mit dem Publikum lautlosen Applaus, zugleich ertönt ein Klatschen aus der Konserve. Zauberlehrling und Assistentin kichern.
Haben wir tatsächlich einen Trick durchschaut?
60 vergnügliche Minuten lang greifen die Magier in ihre Trickkiste, lassen uns staunen und frohlocken. Albin zieht im Zusammenspiel mit Zuschauer „Markus“ in München die vermeintlich richtige Karte aus dem Spiel, auf der Rückseite steht der Name Markus. Am Schluss wird der Münchner allerdings als „Frank“ verabschiedet, haben wir tatsächlich einen Trick durchschaut?
Ingo zerreißt Zeitungen, deren Schnipsel sich wie von Zauberhand wieder zusammenfügen. Das bleibt unerklärlich. Nun darf Birgit aus Troisdorf nach und nach Papiertütchen auswählen, auf die Ingo mit Wucht seine Hand knallen lässt. In einer steckt ein Holzklotz mit dem langen, spitzem Nagel. Wir hoffen und zucken jedes Mal zusammen. Eine Tüte bleibt übrig, die mit dem Nagel. Die Illusion ist perfekt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Das Besteck kommt ins Spiel, Klaus rückt den glänzenden Spitzhut gerade, platziert Messer, Gabel, Löffel auf dem Esstisch und versucht, den blitzschnellen Anweisungen der Zauberprofis zu folgen: „Das, was links von dem Messer liegt, muss ganz nach rechts . . .“ und so weiter und sofort. Ein Teil landet am Ende im Mund: Es sollte die Gabel sein. Klaus hat zum Löffel gegriffen, der Zauberlehrling hat gepatzt. Aber es gibt noch Hoffnung: Die Sankt Augustiner Zaubertrixxer bieten Nachhilfe per Internet – mit Videofilmchen auf Youtube .
Die nächsten Trixx@Home-Shows gehen am 14. März und am 2. April über die Bühne.