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Protestanten im SiebengebirgeHeisterbacherrott macht bei Großgemeinde nicht mit

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Die evangelische Kirche in Heisterbacherrott steigt aus den Fusionsplänen für eine große Siebengebirgsgemeinde aus und wird eigenständig.

Königswinter/Bad Honnef – Die im Berggebiet des Siebengebirges geplante evangelische Gesamtkirchengemeinde wird anders aussehen als ursprünglich geplant. Nach der Gemeindeversammlung in Heisterbacherrott, die pandemiebedingt per Zoom-Meeting durchgeführt wurde, war es schon verschiedentlich durchgesickert, beim am Donnerstag anberaumten Pressegespräch wurde es offiziell bestätigt: Der bisherige Gemeindebezirk Heisterbacherrott, der auch Thomasberg einschließt, macht sich auf den Weg, eine eigenständige Gemeinde zu bilden.

Damit steuern nun „nur“ die Gemeindebereiche Ittenbach, bislang zu Königswinter gehörend, Stieldorf-Birlinghoven (bisher zusammen mit Heisterbacherrott) sowie die Gemeinden Oberpleis und Bad Honnef-Aegidienberg eine neue größere Kirchengemeinde als Ziel an.

„Wir wollen keine Mauern hochziehen und auch weiter kooperieren“, sagte Pfarrerin Pia Haase-Schlie, „aber es war der ausgeprägte Wunsch vieler Gemeindemitglieder, die Gemeinde vor Ort zu erhalten, die uns veranlassten aus dem Fusionsprozess auszusteigen.“

Die Vorsitzende des Presbyteriums betont das Positive

Die Gefahr zu viele aktive Gemeindemitglieder zu verlieren, gab den Ausschlag, denn die Telefonleitungen müssen geglüht haben, um den Wunsch nach „Kirche von unten“ zu transportieren. „Das ist zutiefst evangelisch“, unterstrich Ute Wiedemeyer, Vorsitzende des Presbyteriums von derzeit noch Stieldorf-Heisterbacherrott, „und ich betrachte es als ein großes Geschenk, dass solche Entscheidungen bei uns möglich sind und nicht eine Entscheidung ,von oben’ übergestülpt wird.“

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„Wir wollen keine Mauern hochziehen und auch weiter kooperieren“: Pfarrerin Pia Haase-Schlie erläuterte das Vorgehen der Gemeinde.

Die dann eigenständige Gemeinde Heisterbacherrott umfasst etwa 1500 Mitglieder und verfügt über eine Dreiviertel-Pfarrstelle. Die große neue Siebengebirgsgemeinde mit etwas mehr als 6000 evangelischen Christen wird 2,5 Pfarrstellen und fünf Gottesdienststätten haben.

Pfarrerin Ute Krüger, Pfarrer Arndt Klemp-Kindermann und Pfarrer Stefan Bergner, der gerade sein 25-jähriges Ordinationsjubiläum begehen konnte, freuen sich auf die Arbeit im Team und die Bildung der neuen Gemeinde. Mit den Presbyterien ihrer Gemeinden sind sie sich einig, dass bewährte Angebote die Nähe zu den Menschen erhalten sollen und bereichsübergreifende Aktivitäten der neuen Gemeinde ihr Gesicht geben.

Am Rhein entsteht die Gemeinde Oberkassel-Königswinter

Personelle, finanzielle und demografische Herausforderungen bilden nicht nur in den Hügeln des Siebengebirges den Hintergrund für Fragen der künftigen Gestaltung und Struktur der Evangelischen Kirche im und um das Siebengebirge.

Auch am Rheintal laufen die Beratungen zwischen Königswinter-Altstadt, das bisher mit Ittenbach eine Gemeinde bildete, und Oberkassel/Dollendorf auf die Bildung einer neuen Kirchengemeinde „Oberkassel-Königswinter“ mit etwa 4400 Mitgliedern hinaus.

Bad Honnef mit etwa 4000 Gemeindemitgliedern hat sich entschieden in der bestehenden Struktur selbstständig weiterzuarbeiten. (mmn)

Für den Zusammenschluss sind vor allem die Argumente ausschlaggebend, die personelle Versorgung auf allen Ebenen und besonders mit Blick auf den Pfarrdienst längerfristig sicherzustellen. Auch geht es darum, die finanzielle Basis der Gemeindearbeit abzusichern und inhaltlich durch Kooperation in verschiedenen Bereichen der Gemeindearbeit Synergieeffekte zu erzeugen.

Ein erster sichtbarer Effekt zeigt sich schon in der Konfirmandenarbeit, die im Sommer 2021 schrittweise beginnen soll, wenn die Pandemie-Lage es erlaubt. Sie wird neben dem Unterricht auch regionalen Austausch und eine Vielfalt an Angeboten in einer größeren Gemeinschaft beinhalten.

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Bis zu den Sommerferien sollen die laufenden Verhandlungen soweit abgeschlossen sein, dass entsprechende bindende Beschlüsse gefasst werden können. Auch über das Vorgehen in Sachen Gemeindestiftung, die für die Gemeinde Stieldorf/Heisterbacherrott besteht, werden weitere Gespräche geführt.

Der Prozess wird durch den Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises an Sieg und Rhein begleitet. Die beteiligten Gemeinden verfolgen gemeinsam das Ziel, sichtbare und lebendige evangelische Kirche in der Region zu bleiben.