26 Teams stellten sich in der Siegburger Innenstadt dem Kochwettbewerb.
SuppensauseAbstimmung mit dem Löffel in Siegburg
Die gehobene Küche kann mitunter sehr subtil sein. Dass die Siegburger CDU bei der sechsten „Siegburger Suppensause“ ausgerechnet mit einer schwarzgrünen High-Protein-Linsensuppe ins Rennen ging, wurde von den Besuchern durchaus als Wink mit dem kulinarischen Zaunpfahl verstanden. Doch auch die Grünen hielten mit und gaben ihrem Linsen-Chili-Eintopf bewusst einen Stich schwarze Schokolade mit. 26 Vereine, Gruppen und Initiativen waren in diesem Jahr der Einladung von Initiatorin Sandra Owoc-Schönhoff zum Suppe-Wettkochen für den guten Zweck gefolgt.
Während die Organisation der Benefiz-Veranstaltung immer professioneller wird, hakte es plötzlich an der Technik. Gut die Hälfte der Teilnehmer stand zu Beginn der Veranstaltung noch ohne Stromversorgung da. „Alles passiert irgendwann zum ersten Mal“, seufzte Owoc-Schönhoff, als sie sich in der Rolle als Krisenmanagerin wiederfand und improvisieren musste.
Die zahlreichen Besucher konnten bestimmen, wer in Siegburg die beste Suppe anrührt
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich schon Hunderte Besucher vor dem S-Carré versammelt, um zu ermitteln, wer in der Kreisstadt die beste Suppe anrührt. Dafür erwarben sie eine Gutscheinkarte für zehn Euro, die gegen fünf Portionen Suppe eingelöst werden konnte. Gleichzeitig diente die Karte als Stimmzettel für die beste Suppe, der abgegeben und ausgezählt wurde. Der Erlös der Aktion kommt ohne Abzüge sechs Hilfsprojekten aus der Region zugute.
„Ich freue mich das ganze Jahr auf die Suppensause“, bekannte Monika Rietig, die mit Kindern und Schwiegereltern kam: „Suppen sind unkompliziert und lassen sich gut vorbereiten. Da bin ich immer auf der Suche nach Inspiration.“ Natürlich nahm sie auch das Heft mit den Rezepten der Teilnehmer mit. In diesem Jahr lag Vegetarisch-Exotisches voll im Trend, neben Linsen haben Ingwer und Kokos Einzug in die Kochbücher der Siegburger gehalten, doch auch Klassiker wie eine Kartoffelsuppe oder „Omas Gulaschsuppe“ fanden ihr Publikum.
Die Kölner „Obdachlosenhilfe mit Herz“ ging mit der Mulligatawny Soup aus „Dinner for One“ an den Start
Die Kölner „Obdachlosenhilfe mit Herz“ ging mit der Mulligatawny Soup an den Start, einem Gericht, das aus dem Fernseh-Silvesterklassiker „Dinner for One“ bekannt ist. „Ich habe das Gericht von meinem vierjährigen Aufenthalt in England mitgebracht“, verriet die Köchin. Sie gehört zu einem Kreis von vier Frauen, die jeden Mittwoch für die Obdachlosen am Kölner Hauptbahnhof kochen.
Die Husaren Grün-Weiß hatten eine Suppe in Vereinsfarben angerichtet. Zutaten? „Streng geheim“. Das Team der Stadt Siegburg ließ sich von der Küche der Partnerstadt Nogent inspirieren. Prinz Phil und Siegburgia Sandra sorgten mit ihrem vielköpfigen Gefolge für Partystimmung. Und für den guten Zweck setzten manche Teilnehmer kurzzeitig das Geschäftsmodell aus: Da ging ein auf fleischhaltiges Hundefutter spezialisierter Barf-Shop mit einer vegetarischen Radieschencreme-Suppe ins Rennen.
Gewonnen hat übrigens ein Klassiker: Die „Kleinstadtkinder“ kamen mit ihrer Tomatensuppe auf den ersten Platz. Insgesamt brachte die Veranstaltung etwa 9000 Euro ein.